Sanierung der U-Bahnhaltestelle Sendlinger Tor – Barrierefreiheit von Anfang an einplanen
Antrag Stadtrats-Mitglieder Johann Altmann, Dr. Josef Assal, Richard Progl und Ursula Sabathil (Fraktion Bürgerliche Mitte – Freie Wähler/ Bayernpartei) vom 11.11.2015
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrem o.g. Antrag beantragen Sie, dass der Stadtrat beschließen möge, dem Stadtrat darzustellen:
„1.Wie die genauen Planungen zur Komplettsanierung der U-Bahn-Halte- stelle Sendlinger Tor aussehen.
2.Wie viele Aufzüge, wie viele Rolltreppen mit gleichbleibender und wechselnder Fahrtrichtung geplant sind und
3.In wie weit die in der Sitzungsvorlage Nr. 08-14/V 08998 dargestellten Vorhaben zum Bau bzw. zur Erweiterung von Rolltreppen und Aufzügen am Sendlinger Tor in die Tat umgesetzt werden.“
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teile ich Ihnen auf diesem Weg zu Ihrem Antrag folgendes mit: Die gewünschte Darstellung im Stadtrat erfolgte bereits am 17.4.2012 in der o.g. Beschlussvorlage.
Ich erlaube mir daher, Ihnen die Darstellung der SWM/MVG in dieser Form zur Kenntnis zu bringen:
Zu 1:
In der o.g. Sitzungsvorlage wurden dem Stadtrat die geplanten Maßnahmen zur Sanierung und Modernisierung des U-Bahnhofes Sendlinger Tor bereits ausführlich dargestellt, im Weiteren wird daher nur auf die Maßnahmen zur Barrierefreiheit eingegangen. Bis Ende 2016 erfolgen noch Vorabmaßnahmen. Der Beginn der Hauptmaßnahme ist für 2017 vorgesehen, die Fertigstellung 2022.
Bereits im jetzigen Zustand sind alle Ebenen des Bahnhofs barrierefrei erreichbar. Die im Rahmen der Sanierung und Modernisierung geplanten Maßnahmen sollen die Leistungsfähigkeit und die Erreichbarkeit eines der meist frequentierten Bahnhöfe weiter verbessern. Die für die Barrierefreiheit geplanten Maßnahmen wurden mit den Behindertenverbänden ausführlich abgestimmt.
Alle in der Sitzungsvorlage beschriebenen Verbesserungen zur Barrierefreiheit werden umgesetzt:Hierzu werden unter anderem drei Ebenen entsprechend den heutigen Richtlinien barrierefrei ausgebaut. Die Bahnsteige werden um ca. 5 cm angehoben, um ein möglichst stufenloses Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Die Rampe im Sperrengeschoss wird verbreitert und auf eine dem heutigen barrierefreien Standard entsprechende Neigung ausgelegt. Ferner wird ein taktiles Leitsystem bestehend aus Leitlinien und taktiler Handlaufbeschriftung angelegt. Die Oberflächen der Bekleidungen werden blendfrei und reflexionsarm geplant, das neue Signaletikkonzept wird eine bessere Orientierung innerhalb der Station ermöglichen. Die Maßnahmen zu Fahrtreppen und Aufzügen werden im Folgenden genauer beschrieben. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass die SWM die Wiederherstellung der Platzfläche in Zusammenarbeit mit dem Baureferat durchführen möchten. Ein Konzept zur barrierefreien Platzgestaltung kann und soll hierbei berücksichtigt werden.
Zu 2:
Im Bestand sind heute insgesamt 24 Fahrtreppen vorhanden. Zwei dieser Fahrtreppen am Aufgang zur Wallstraße und am Aufgang zur Müllerstraße laufen im Wechselbetrieb. Bei der Modernisierung und Sanierung des U-Bahnhofes werden insgesamt sechs Fahrtreppen ergänzt. Der Aufgang Müllerstraße wird dabei um eine Fahrtreppe erweitert, so dass dann nur noch eine Fahrtreppe im Wechselbetrieb am Aufgang Wallstraße vorhanden sein wird. Dieser Aufgang weist bereits heute eine sehr geringe Frequenz auf und wird zukünftig auch durch den neuen direkten Aufgang Blumenstraße aus der U1/U2-Ebene weniger benutzt werden. Der Aufgang zum Sendlinger Tor erhält ebenfalls eine weitere Fahrtreppe mit Fahrtrichtung nach unten, so dass auch hier je Richtung eine Fahrtreppe zur Verfügung steht. Dafür entfällt die wenig benutzte Fahrtreppe am naheliegenden Aufgang Sonnenstraße Ost, der ohnehin durch den Neubau des Aufgangs Sonnenstraße aus der U1/U2 angepasst werden muss.
Heute stehen am U-Bahnhof Sendlinger Tor insgesamt fünf Aufzüge zur Verfügung. Mit der Modernisierung wird ein weiterer Aufzug am neuen Aufgang zur Blumenstraße ergänzt. Zudem werden die beiden Aufzüge aus der U1/U2-Ebene, die derzeit im Sperrengeschoss enden, bis an die Oberfläche auf den Sendlinger-Tor-Platz verlängert. Alle bestehenden Aufzüge werden gemäß dem Stand der Technik modernisiert und beschleunigt. Damit erhöhen sich die Kapazität und die Verfügbarkeit auch an den bestehenden Standorten.
Seitens der Verbände wurde die Frage nach einem Aufzug gestellt, der die Ebenen U1/U2 und U3/U6 direkt miteinander verbindet. Solch ein Aufzugwäre aufgrund der geometrischen Lage der beiden Bahnsteigebenen zueinander ausschließlich im Bereich der zentralen Treppenanlage möglich, der den Umstieg zwischen den U-Bahn-Linien darstellt. Ein zusätzlicher Aufzug hätte allerdings den Entfall mindestens einer Treppe in diesem Bereich zur Folge und würde die Leistungsfähigkeit der Treppenanlagen reduzieren. Im täglichen Betrieb vor allem zu den Stoßzeiten kann eine Reduzierung der Leistungsfähigkeit aber nicht akzeptiert werden, daher ist die Nachrüstung eines direkten Aufzuges zum Umstieg leider nicht möglich. Der barrierefreie Umstieg ist weiterhin wie heute über das Sperrengeschoss möglich.
Zu 3:
Es werden die in der Sitzungsvorlage Nr. 08-14/V 08998 vom 17.4.2012 dargestellten und die zuvor beschriebenen teilweise sogar darüber hinausgehenden Maßnahmen umgesetzt.
Ich bitte Sie, von den vorstehenden Ausführungen Kenntnis zu nehmen und hoffe, dass Ihr Antrag beantwortet ist und als erledigt gelten darf.