Der Weltspatzentag am Sonntag, 20. März, soll auf den Rückgang von vielen bekannten Vogelarten wie dem Hausperling, Spatz genannt, hinweisen. Dieser für Städte und Dörfer früher so typische und als Kulturfolger bezeichnete Vogel ist deutschlandweit rückläufig, und auch in München werden immer weniger Spatzen gesichtet. Eine vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) geförderte Studie des Münchner Landesbundes für Vogelschutz (LBV) aus dem Jahr 2014 brachte es an den Tag: Insgesamt waren zirka 30 Prozent der überprüften Münchner Spatzenvorkommen verschwunden, innerhalb des Mittleren Rings betraf das sogar mehr als die Hälfte der Populationen. Es besteht Handlungsbedarf in punkto Brutplatzangebot, reichhaltiger Nahrung in Form von Sämereien und Insekten für die Jungenaufzucht sowie das Vorhandensein dichter Schutzgehölze.
Als der Münchner Landesbund für Vogelschutz Umweltreferentin Stephanie Jacobs fragte, eine Patenschaft für Spatzen zu übernehmen, sagte sie sofort zu. Denn: „Es ist mir ein großes Anliegen darauf hinzuweisen, dass gerade auch ein Allerweltsvogel wie der Spatz in München und allen anderen Städten immer seltener wird, weil Brutplätze und Nahrungsvielfalt durch Nachverdichtung, Sanierung und gepflegte Ziergärten in großem Umfang verloren gehen. Ich würde mir deshalb wünschen, dass Bauherren nicht vergessen, auch an Nistmöglichkeiten zu denken und dass es in den Gärten und Parkanlagen Mut zu mehr Wildnis und Natur gibt.“
Ein solches Engagement wird vom RGU in Form eines Gebäudebrüterbonus sogar finanziell belohnt. Im Zusammenhang mit förderungsfähigen Wärmeschutzmaßnahmen an Bestandsgebäuden oder mit förderungsfähigen Neubauvorhaben, die ein Bestandsgebäude ersetzen, sind zum Beispiel Beratungsleistungen des LBV und des Bauzentrums München zum Schutz gebäudebewohnender Vögel und Fledermäuse förderfähig. Gefördert werden 50 Prozent der nachgewiesenen Kosten für die oben genannten Beratungen und für die Umsetzung von regelkonformen bauseitigen Lösungen bis zu maximal 1.000 Euro je Antrag. Die Maßnahme „Bonus Gebäudebrüterschutz“ wird nur gemeinsam mit der Maßnahme „Wärmeschutz an Wohngebäuden“ gefördert.
Achtung Redaktionen: Ein Foto von Umweltreferentin Stephanie Jacobs bei der Übernahme einer Spatzenpatenschaft kann per E-Mail an
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