Das Bundesumweltministerium (BMUB) hat einen deutschlandweiten Bürgerdialog zur Vorbereitung des Umweltprogramms „Perspektive 2030 – Wie wollen wir leben, wirtschaften und arbeiten?“ gestartet. Sechs Städte wurden hierfür ausgesucht – auch München. „Ich freue mich sehr, dass die Münchnerinnen und Münchner die Chance haben, die Umweltpolitik in Deutschland für die kommenden 15 Jahre mitzugestalten“, sagte Umweltreferentin Stephanie Jacobs, die am Montag im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter die rund 100 Mitwirkenden im Saal des Alten Rathauses begrüßte.
Zentrales Anliegen des Ministeriums für die begleitende Veranstaltungsreihe ist der Dialog auf Augenhöhe mit den Bürgerinnen und Bürgern. An dem Bürgerforum beteiligten sich auch Staatssekretärin Schwarzelühr-Sutter und Referentin Jacobs aktiv in verschiedenen Diskussionsgruppen. In diesen erarbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam Ideen und Lösungsvorschläge für eine nachhaltige umwelt- und klimafreundliche Zukunft. Bereits am Wochenende zuvor war die Veranstaltung inhaltlich von einem Bürgerrat – zwölf zufällig ausgewählten Münchnerinnen und Münchner – vorbereitet worden.
Kein erhobener Zeigefinger, sondern Anreizsysteme und Vorbilder, dies war eine zentrale Forderung der Teilnehmer. Als konkrete Maßnahmen wurden unter anderem mehr Bürgerbeteiligung, mehr gesellschaftliche und mediale Aufmerksamkeit für Umweltthemen, der intensive Ausbau des ÖPNV und die Förderung der Elektromobilität in den Städten vorgeschlagen – ein Feld, in dem München mit dem am 1. April startenden Förderprogramm „München e-mobil“ eine Vorreiterrolle einnimmt. 22,2 Millionen Euro werden als Direkt-Förderung bereitgestellt, so viel wie in keiner anderen deutschen Kommune. Auch beim Klimaschutz hat sich München ehrgeizige Ziele gesetzt. Der Pro-Kopf-CO
2-Ausstoß soll im Vergleich zu 1990 bis 2030
halbiert werden. Damals waren es zwölf Tonnen pro Kopf, 2014 nur noch 7,6 Tonnen. Derzeit werden die neuen Klimaschutzziele für 2015 erarbeitet. „München ist also in Sachen Klimaschutz auf einem guten Weg“, sagt Jacobs.
Zum Abschluss reflektierte eine Podiumsdiskussion mit Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter, Referentin Stephanie Jacobs, Martin Glöckner (Geschäftsführer Greencity e.V.) und Helmut Lind (Vorstandsvorsitzender Sparda Bank München) den Abend. Sie zeigten sich begeistert sowohl vom Umfang und von der Tiefe der eingebrachten Vorschläge als auch vom Engagement der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Jacobs: „Gerade im Umweltbereich haben wir eine sehr aktive Zivilgesellschaft und großes kreatives Potential in München“.