Von Dienstag, 5. April, bis Sonntag, 26. Juni, zeigt das NS-Dokumentationszentrum München die neue Sonderausstellung „erfasst, verfolgt, vernichtet. Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus“. Die Präsentation befasst sich mit dem sogenannten „Euthanasie“-Programm der Nationalsozialisten, nach deren Ideologie kranke Menschen als Belastung der „Volksgemeinschaft“ und „unwertes Leben“ galten. Bis zu 400.000 Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche wurden ab 1934 zwangssterilisiert, mehr als 200.000 psychisch kranke und behinderte Menschen fielen der systematischen Ermordung zum Opfer. Die Ausstellung dokumentiert die Ausgrenzung, Zwangssterilisation und den Massenmord. Thematisiert werden Einzelschicksale und Biographien von Opfern und Tätern sowie der Umgang mit diesem lange Zeit tabuisierten Teil der NS-Geschichte.
Konzipiert wurde die Ausstellung von der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Zusammenarbeit mit der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Stiftung Topographie des Terrors. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Joachim Gauck. Für die Präsentation im NS-Dokumentationszentrum München hat die AG „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München“ einen ergänzenden Teil erarbeitet, der die „Euthanasie“ in München und Bayern behandelt. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Montag, 4. April, im Rahmen einer Feier für geladene Gäste statt.
(Siehe auch unter Terminhinweise)