In der Villa Waldberta, dem Internationalen Künstlerhaus der Stadt München in Feldafing, sind im April fünf Künstlerinnen und Künstler aus den USA und Afrika zu Gast: zwei ugandische Tänzer, die mit der Münchner Streetart-Szene vernetzt werden, eine nigerianische Kulturvermittlerin, die drei Monate als Praktikantin beim Dok.Filmfest arbeitet und zwei bildende Künstlerinnen, die eine Ausstellung in der Gedok-Galerie München zeigen. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Einzelnen:
Philip Buyi Kkoolo/Uganda
Philip Buyi wurde in Kampala / Uganda geboren und arbeitet als Choreograf, Kostümbildner, Tänzer und Dramaturg für die erfolgreiche ostafrikanische Tanzcompany „Tabu Flo“. Außerdem betreibt er sein eigenes Modelabel „Kkoolo“, das afro-urbane Trendmode entwirft. Philip Buyi ist zudem Mitglied der „Breaking Projekt Uganda“, einer Nonprofit-Organisation, die eine Brücke schlagen will zwischen Kindern unterschiedlicher sozialen Milieus, Volksgruppen und Religionen. Philip Buyi war in den letzten Jahren auch in Film- und Theaterproduktionen als Schauspieler zu sehen.
Walter Ruva/Uganda
Walter Ruva wurde in Kampala/Uganda geboren und ist Mitglied bei der renommierten „Keiga Dance Company“ sowie der Gruppe „Latin Flavor Uganda“. Er spezialisierte sich sowohl in HipHop und Dancehall als auch in traditionellem ugandischen Tanz bzw. zeitgenössischen afrikanischen und lateinamerikanischen Tänzen. Zusätzlich zu seinen afrikanischen Tanz- und Trommelworkshops „Uncle Walter‘s workout“ leitet er eine eigene Tanzgruppe, die „LXD Uganda“. Walter Ruva reiste in den letzten Jahren viel durch Afrika und Europa und arbeitete für diverse Festivals, u.a. in Deutschland, Schweden, Schweiz und in den Niederlanden. Die beiden ugandischen Choreographen sind auf Initiative des Münchner Kurators Horst Konjetzny für einen Monat eingeladen, um sich mit Hilfe des Kulturreferats mit der Münchner Street Art- und Tanzszene zu vernetzen und künftige Projekte anzustoßen.
Violet Amauche Anierobi/Nigeria
Violet Amauche Anierobi ist als Praktikantin beim Münchner Dokumentarfilmfestival drei Monate lang Teil eines Austauschprogramms, das über das DOK.network Africa – der Afrikatag des DOK.Festes – initiiert wurde. Nach dem Studium und dem Bachelor in Kommunikation an der Imo Universität in Lagos hat sie eine ganze Reihe Zusatzqualifikationen in diversen Kursen erworben, wie z.B. in Projektmanagement und Fundraising. Sie war als Reporterin beim nigerianischen „Guardian Newspaper“ tätig und als Kulturmanagerin und Organisatorin beim iREPRESENT Internationalen Filmforum, bei der CORA Kunststiftung, die das Buch- und Kunstfestival in Lagos organisiert, und in weiteren Projekten.
Patricia Earnhardt/USA
Die Multimedia-Künstlerin arbeitet vor allem mit Video und Kunstinstallationen. Seit 22 Jahren hat sie außerdem gemeinsam mit ihrem Mann David Earnhardt zahlreiche preisgekrönte Filme herausgebracht. Jeweils mit Auszeichnung absolvierte Patricia Earnhardt zwei Universitäten in Nashville/ Tennessee: 1980 bekam sie ihren Bachelor in Kommunikationswissen- schaften mit Schwerpunkt Film und Fernsehproduktionen sowie 2008 den Bachelor für bildende Kunst mit Schwerpunkt Design und Film. Ihre Arbeiten sind in vielen Ausstellungen in ihrer amerikanischen Heimat gezeigt worden, 2014 erstmals auch im Ausland, nämlich in Berlin. Seit einiger Zeit ist Patricia Earnhardt auch als Kuratorin tätig.
Myrna Pronchuk/USA
Myrna Pronchuk hat ihren Abschluss in Bildender Kunst und Zeichnen am Kunstcollege in Nashville, Tennessee gemacht, anschließend ihren Master für Bildende Kunst an der Universität von Atlanta/USA. Sie arbeitet seither sowohl als freie Künstlerin als auch als Dozentin für Bildende Kunst. Myrna Pronchuk ist außerdem noch Musikerin; sie spielt Gitarre und Mandoline. Deshalb sind ihre Kunstinstallationen häufig auch Klanginstallationen. Ihre Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, u.a. auf der Art Basel und Art Miami.
Die beiden Amerikanerinnen sind über die Münchner Künstlerin Sabine Schlunk eingeladen für eine Ausstellung der Gedok München (www.ge- dok-muenchen.de). Die Münchner Künstlerinnenvereinigung zeigt sie vom 12. Mai bis 5. Juni in ihren Galerieräumen in der Schleißheimer Straße 61. Mehr Informationen zu den Stipendienaufenthalten in der Villa Waldberta unter www.villa-waldberta.de