Viele Münchner Künstlerinnen und Künstler fühlten sich in den letzten Jahren von Berlin und seiner großstädtisch international geprägten Kunstszene sowie den günstigeren Ateliermieten angezogen, haben aber den Kontakt zu München behalten, realisieren hier Projekte im öffentlichen Raum und machen Ausstellungen. Neue Netzwerke München – Berlin, Berlin-München sind entstanden und inspirieren die Kunstszene. Die Artothek, der städtische Kunstverleih und Ausstellungsraum, Rosental 16, präsentiert vom 8. April bis 7. Juni mit der Ausstellung „A Parrot‘s Aspiration“ die zwei in Berlin lebenden Künstler Michael Bause (Malerei) und Wolfgang Flad (Skulptur) mit großformatigen aktuellen Arbeiten.
Michael Bause lebt seit 1990 in Berlin und ist Mitbegründer der seit 2008 bestehenden Produzentengalerie OQBO. Seine abstrakten, kräftig farbigen Bildern sind oft großformatig. Schichtungen, Übermalungen und ineinander fließende Farbverläufe bestimmen seine Arbeitsweise. Wolfgang Flad zeigt für die Ausstellung „A Parrot‘s Aspiration“ sowohl eine noch nie gezeigte Reliefserie als auch eine neue großformatige Skulptur. Mit der Sockelskulptur „Knie“ nimmt Wolfgang Flad Bezug auf die figurativen Arbeiten des Duisburger Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1881-1919) und verweist auf die Formensprache der 50-er Jahre.
Verbindendes Element der Rauminstallation „A Parrot‘s Aspiration“ sind in den Arbeiten immer wieder auftauchende netzartige Strukturen, bei Bause im Prozess des Malens als Farbspritzer entstanden, bei Flad als dreidimensionale, skulpturale Raumzeichnung.
Im Anschluss an die Ausstellung „A Parrot‘s Aspiration“ stellt die Artothek vom 13. Mai bis 2. Juni die von Michael Bause und weiteren Künstlerinnen und Künstlern gegründete und in Eigenleistung betriebene Galerie OQBO (Raum für Bild, Wort, Ton) vor. Die Berliner Galerie möchte ähnlich wie die Artothek einem möglichst breiten, kunstinteressierten Publikum einen einfachen und unkomplizierten Zugang zur Kunst verschaffen.
Die Ausstellung „A Parrot‘s Aspiration“ wird am Donnerstag, 7. April, 19 Uhr, mit einer Begrüßung durch Alix Stadtbäumer, Artothek, und einer Einführung von Anna Wondrak, Kunsthistorikerin und freie Kuratorin, eröffnet. Die Ausstellung ist am Mittwoch und Freitag von 14 bis 18 Uhr, am Donnerstag von 14 bis 19.30 Uhr und am Samstag von 9 bis 13 Uhr zu besichtigen.
Der Eintritt ist frei. Informationen unter www.muenchen.de/artothek.