Am Dienstag, 19. April, um 19.30 Uhr, liest Brigitte Hobmeier, vielfach ausgezeichnetes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele, in einem Gastspiel Auszüge aus dem Roman „Der Fall Meursault. Eine Gegendarstellung“ von Kamel Daoud.
Im Roman „Der Fremde“ von Albert Camus, erschienen 1942, wird die Geschichte des Franzosen Meursault, der am Strand von Algier einen namenlosen Araber erschießt, erzählt. Das Opfer hat in Camus‘ Geschichte keine Identität. Der algerische Journalist und Schriftsteller Daoud hat dies mit seinem kürzlich erschienenen Roman „Der Fall Meursault“ beendet. Aus der Perspektive des älteren Bruders wird die Geschichte von Moussa bis zu seinem gewaltsamen Tod erzählt. Er bekommt damit den Namen und die Identität, die ihm Camus verweigert hat. Auf aufsehenerregende Weise thematisiert Daoud mit seinem vielschichtigen Erstlingsroman den Eurozentrismus von Camus‘ existentialistischem Klassiker. Er liest ihn sozusagen arabisch: von rechts nach links.
Die Lesung im Kulturzentrum 2411, Blodigstraße 4, 3. Stock (direkt an der U2 Hasenbergl) wird von der Münchner Volkshochschule in Kooperation mit Stadtteilkultur 2411 e.V. und dem BildungsLokal Hasenbergl veranstaltet. Der Eintritt ist frei. Kartenreservierung sind unter Telefonnummer 318 115 318 mit der Kursnummer C122120 möglich. Informationen auch unter www.mvhs.de.