Nachdem die Schulfamilie die Pläne für den Umzug in einen Neubau sehr positiv aufgenommen hat, zeigt sich nun auch der Bezirksausschuss des 13. Stadtbezirks mit der Verlagerung des Staatlichen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums von der Elektrastraße an den Salzsenderweg einverstanden. In der Sitzung am vergangenen Dienstag haben die Mitglieder des Stadtteilgremiums Bogenhausen ihr Placet zu einem Neubau für das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium am neuen Standort
gegeben. Die vom Bezirksausschuss formulierten Fragen und Vorschläge werden in der weiteren Planung sorgfältig geprüft werden.
Direkt nach dem Umzug des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums an den
Salzsenderweg wird die bereits fertig geplante Generalinstandsetzung des Bestandsgebäudes an der Elektrastraße erfolgen. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, im 13. Stadtbezirk ein zweites öffentliches Gymnasium anzusiedeln. Vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrats könnte das Gebäude an der Elektrastraße als weiterer Gymnasialstandort genutzt werden. Das Referat für Bildung und Sport wird dem Stadtrat hierzu noch vor der Sommerpause einen entsprechenden Beschlussentwurf vorlegen.
Zur Historie: Das Hauptgebäude des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums stammt aus den 1970-er Jahren. Um am Standort zusätzlichen Raum zu schaffen, wurde 2010 ein zweigeschossiger Pavillon mit vier Klassenzimmern (Kosten: rund 1 Million Euro) errichtet. 2012 erfolgte eine Generalinstandsetzung der Dreifach-Turnhalle (Kosten: ca. 4,5 Millionen Euro). 2013 wurde ein Erweiterungsbau mit zehn Klassenzimmern und einem Fachlehrsaal (Kosten: 15,2 Millionen Euro) errichtet; damit hat die Stadt in den letzten Jahren bereits über 20 Millionen Euro in diesen Bereich investiert und damit eine Verbesserung der dortigen Raumsituation herbeigeführt.
Für das Hauptgebäude der Schule wurde zunächst eine Sanierung geplant. Nach eingehenden Untersuchungen stellte sich jedoch heraus, dass darüber hinaus weitere bauliche Maßnahmen nötig sein würden. Man einigte sich mit der Schulleitung deshalb auf eine umfassende Generalinstandsetzung sowie einen Erweiterungsbau im Innenhof des Schulgebäudes. Aufgrund der Gebäudestruktur und der bautechnischen Gegebenheiten am Standort Elektrastraße ist eine solche umfassende Generalinstandsetzung nur durchführbar, wenn die Schule für die Dauer der Arbeiten komplett ausgelagert wird. Hierfür wurden verschiedene Optionen geprüft. Dank der systematischen Erfassung aller potentiell für den Schulbau in Frage kommenden Grundstücke im Rahmen des Aktionsprogramms Schul- und Kita-Bau 2020 kristallisierten sich für eine mögliche Auslagerung in Schulpavillons drei realistische Optionen heraus.
Nach Einschätzung aller Beteiligten, vor allem auch der Schulfamilie, ist der Standort Salzsenderweg die beste Lösung. Hier kann anstelle eines temporären Schulpavillons für die Auslagerung sogar ein Festbau entstehen, welcher dann das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium dauerhaft aufnehmen kann.
Diese Festbaulösung ist auch aus wirtschaftlichen Gründen anzustreben, zumal damit auch der Schule ein mehrfacher Umzug erspart werden kann. Der neue Standort ermöglicht dem Gymnasium künftig auch die Nutzung der nahen Schulschwimmhalle am Prinz-Eugen-Park und der Freisportanlagen an der benachbarten Bezirkssportanlage.
Vorteil dieses „Schulgebäudetausches“ wäre, dass am bisherigen Standort des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums schon während der dann laufenden Generalinstandsetzung des Hauptgebäudes der 2013 neu errichtete solitäre Erweiterungsbau und die sanierte Sporthalle für die Einrichtung von Vorläuferklassen für ein neues Gymnasium genutzt werden könnten, so dass nach Beendigung der Generalinstandsetzung der zügige Aufbau eines neuen Gymnasiums sichergestellt wäre.
Die Baumaßnahme erfolgt innerhalb des Aktionsprogramms Schul- und Kita-Bau 2020. Grundlage für dieses Programm sind die Schulentwicklungspläne der Jahre 2013 bis 2015 und die Ergebnisse der TaskForce Schulbauoffensive. Das Baurecht und der Bauzustand jedes einzelnen Schulstandorts wurden eingehend geprüft und beurteilt. Die daraus priorisierten Baumaßnahmen werden beschleunigt umgesetzt: Mit nur einem Beschluss des Stadtrats erfolgt die Realisierung aller im jeweiligen Bauprogramm definierten Projekte.
Mit dem ersten Bauprogrammbeschluss hat der Stadtrat im Februar 2016 insgesamt 39 Baumaßnahmen an knapp 50 Schulstandorten mit einem vorläufigen Finanzvolumen von rund 1,8 Milliarden Euro beschlossen. Derzeit wird bereits der zweite Bauprogrammbeschluss vorbereitet, der dem Stadtrat Anfang 2017 zur Beschlussfassung vorgelegt werden wird.