Das städtische Kommunalreferat mit seinem Betrieb Markthallen München will die drei kleinen Münchner Lebensmittelmärkte in Pasing, Schwabing und Haidhausen zukunftsfähig machen und nachhaltig erneuern. Dabei soll die Händlerstruktur in ihrer aktuellen Form in jedem Fall erhalten bleiben.
Die analysierten Defizite des Marktes am Wiener Platz in Haidhausen betreffen vor allem nicht regelkonforme Müllaufbewahrung, Nichteinhaltung der Hygieneanforderungen, zum Teil baufällige Bestandsgebäude, zu geringe Lagerflächen, unzureichende Sanitärräume sowie Anlieferungs- und Haltemöglichkeiten.
Nachdem im vergangenen Jahr erste Planungen zur Neustrukturierung im Rahmen von Bürgerworkshops vorgestellt worden waren, schlug der Bezirksausschuss Au – Haidhausen vor, für den Markt am Wiener Platz ein so genanntes Konsensverfahren durchzuführen, um Empfehlungen zu erarbeiten, wie der Markt auch nach einer Neustrukturierung in seinem spezifischen Charakter erhalten bleiben kann. Dieses Konsensverfahren, zu dem ein Gremium aus Händlern, Anwohnern, Kunden, anliegenden Geschäftsleuten und Vertretern der Markthallen München zusammenkam, fand nun am vergangenen Samstag, 16. April, im Haidhauser Kolpingsaal statt. Während ein Teil der Anwohner und Händler weiterhin für einen Erhalt der Marktstände in ihrer jetzigen Form plädierte, wurde im Lauf der Diskussion schnell deutlich, dass ohne einen Abriss der vorhandenen Gebäude die aktuell gültigen gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Betrieb des Marktes nicht erfüllt werden können. Dennoch war bei einigen Beteiligten des Verfahrens die Enttäuschung über den bevorstehenden Abriss der Bestandsgebäude groß.
Folgende Eckpunkte für die weiteren Planungen konnten im Konsens erarbeitet werden: Der mittlerweile denkmalgeschützte Stand 4, das heutige „Fisch-Häusl“, wurde als Entree des Marktes und daher identitätsstiftend erkannt. Nachdem der Stand aufgrund des Denkmalschutzes erhalten bleibt, soll er in jedem Fall als Fixpunkt für die weiteren Planungen dienen, was zum Beispiel Sichtachsen und tradierte Baulinien betrifft.
Zudem plädierte das Gremium für die Beibehaltung eines Innenhofs, der nicht nur einer gastronomischen Nutzung dienen, sondern auch für die Öffentlichkeit einen qualitätsvollen Aufenthaltsort bieten soll. Die bereits jetzt verwendeten Materialien der Marktstände sollen wieder aufgegriffen werden. Gleichzeitig sollen die Stände wie bisher eine Individualisierung durch die Händler ermöglichen, um einer möglichen Uniformität der neu zu errichtenden Gebäude vorzubeugen. Diese im Konsens erarbeiteten Empfehlungen werden nun direkt in die weiteren Planungen der Markthallen München einfließen.