Die Planungen für das ehemalige Osram-Gelände in Untergiesing haben sich konkretisiert: Dem Stadtrat wurde heute über das Ergebnis des zwischenzeitlich durchgeführten städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbes berichtet. Ergebnis war die Empfehlung des Preisgerichtes, den weiteren Planungen den bereits überarbeiteteten Wettbewerbsbeitrag ohne Erhalt des Osram-Gebäudes von Ortner & Ortner Baukunst in Zusammenarbeit mit Topotek 1 Landschaftsarchitekten (beide aus Berlin) zugrunde zu legen.
Die neuen Eigentümerinnen haben in Abstimmung mit der Landeshauptstadt München im Juni 2015 den städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb für das ehemalige OSRAM-Gelände ausgelobt. Im Rahmen des Wettbewerbs sollte auch der Umgang mit dem ehemaligen OSRAM-Gebäude geklärt werden. Die teilnehmenden Büros hatten daher zwei Entwürfe (jeweils mit und ohne Erhalt des Osram-Gebäudes) auszuarbeiten.
Zunächst wurden in der Preisgerichtssitzung vom 8. und 9. Oktober 2015 die Preisträger für jede der beiden Varianten prämiert, wobei die Entwürfe von Ortner & Ortner Baukunst in Zusammenarbeit mit Topotek 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten in beiden Fällen überzeugten und mit dem ersten Preis prämiert wurden. Nach vertiefter Überarbeitung der beiden Varianten und erneuter Befassung des Preisgerichtes im Dezember 2015 fiel die Entscheidung auf den Entwurf mit Abriss des ehemaligen Osram-Gebäudes. Die Jury würdigte das stimmige Konzept von fünf Bauquartieren, die wie locker eingestreut in den Grünraum wirken. Der Entwurf sieht etwa 400 Wohnungen vor. In Anbetracht des steigenden Bedarfs an Wohnraum empfahl das Preisgericht eine Erhöhung der Dichte des Quartiers zu prüfen.
Bei der Variante A (Abbruch des OSRAM-Hauses) wurde der Entwurf von JSWD Architekten aus Köln, in Zusammenarbeit mit KLA kiparlandschafts- architekten aus Duisburg mit dem zweiten Platz prämiert und der Entwurf von Meili Peter Architekten aus München und Zürich, in Zusammenarbeit mit toponauten landschaftsarchitekturGesellschaft mbH aus Freising, mit dem dritten Platz.
Bei der Variante B (mit OSRAM-Haus) kamen Pesch & Partner Architekten aus Stuttgart/Dortmund in Zusammenarbeit mit Lex-Kerfers Landschaftsarchitekten aus Bockhorn gemeinsam mit Steidle Architekten in Zusammenarbeit mit Keller Damm Roser Landschaftsarchitekten Stadtplaner GmbH, beide aus München, auf den dritten Platz. Hier gibt es keinen zweiten Platz.
Im Preisgericht saßen neben Vertretern der Auslober und Repräsentanten des Münchner Stadtrates sowie weiteren Fachexperten für Städtebau, Landschaftsplanung und Denkmalpflege auch Stadtbaurätin Professorin Dr.(I) Elisabeth Merk, die sich jedoch einen anderen Ausgang gewünscht hätte. „Ich erkenne die ernsthafte Auseinandersetzung der Jury und des Bauherrn mit der Variante zum Erhalt des OSRAM-Gebäudes an. Dennoch bedaure ich es sehr, dass keine adäquate Lösung für die Integration und somit für die Erhaltung dieses Bauwerks gefunden werden konnte.“, die Stadtbaurätin Merk.
Im Vorfeld des Wettbewerbes fand am 12. Mai 2015 eine Einwohnerversammlung des örtlichen Bezirksausschusses als frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung statt. Das Bebauungsplanverfahren soll nun auf Grundlage des Wettbewerbsergebnisses fortgeführt werden. Nachdem die Voraussetzungen hierfür vorliegen, soll die Planung als Bebauungsplanverfahren der Innenentwicklung gemäß § 13 a BauGB im beschleunigten Verfahren erfolgen.
Seit dem Umzug des OSRAM-Firmensitzes im Jahr 2012 nach Schwabing ist die ehemalige OSRAM-Verwaltung an der Hellabrunner Straße frei für eine neue Nutzung. Entsprechend dem am 18.12.2013 vom Stadtrat gefassten Eckdaten- und Aufstellungsbeschluss soll das Areal in ein Wohngebiet umgewandelt werden. Der Beschluss sieht vor, dass auf dem Gelände Wohnungen entstehen sollen, die mit öffentlichen und privaten Grünflächen sowie kleineren gewerblichen und sozialen Einrichtungen ein neues Quartier bilden.