Die Landeshauptstadt München ist für ihr vorbildliches Engagement mit dem „Bayerischen Eine Welt Preis 2016“ in der Kategorie „Kommunen“ ausgezeichnet worden. Gewürdigt wurde die „Weiterentwicklung der nachhaltigen Beschaffung der Landeshauptstadt und der Förderung des fairen Handels in München“. In Vertretung des Oberbürgermeisters hat Stadträtin Beatrix Zurek (SPD-Fraktion) den Preis von Dr. Beate Merk, Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen, am 30. April entgegengenommen. Fachlich zuständig ist die „Fachstelle Eine Welt“ des Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU).
„Es freut mich sehr, dass die Landeshauptstadt München für ihr kontinuierliches Engagement im Bereich der nachhaltigen und insbesondere sozialverantwortlichen Beschaffung ausgezeichnet wird.“, erklärte Zurek. „So kaufen beispielsweise die Münchner Schulen seit 2014 genähte Sportbälle aus fairem Handel. München ist bayern- und auch bundesweit Vorreiterin und unsere Erfahrungen sind auch für andere Kommunen sehr wertvoll.“ Umweltreferentin Stephanie Jacobs ergänzt: „Der Preis ist eine wichtige Anerkennung für die geleisteten Bemühungen der Landeshauptstadt München, bei der Beschaffung internationale Sozialstandards und Umweltkriterien zu berücksichtigen. Bei Produkten aus Asien, Afrika und Lateinamerika achtet die Stadt zunehmend mehr auf menschenwürdige Arbeits- und Produktionsbedingungen sowie auf gerechte Handelsstrukturen. München ist schließlich sogenannte ,Fairtrade-Stadt‘‚ dieser Titel verpflichtet.“ Der Münchner Stadtrat hat bereits mehrere Beschlüsse (2011, 2013 und 2016) zur Weiterentwicklung der sozialverantwortlichen und ökologischen Beschaffung sowie zur Förderung des fairen Handels in München gefasst. Das Baureferat beschafft beispielsweise Natur- und Pflastersteine, die nachweislich ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt wurden. Der Anteil an bio und fair gehandelten Lebensmitteln in städtischen Kantinen, bei städtischen Veranstaltungen und Empfängen ist gestiegen. Eine Ausweitung auf weitere Produkte, wie zum Beispiel nachhaltig hergestellte Arbeits- und Dienstkleidung, befindet sich in der Umsetzung. „Der Landtag ist ja gerade dabei, das Bestattungsgesetz zu ändern. Damit haben wir als Kommune endlich die Möglichkeit, künftig auf den Münchner Friedhöfen nur Grabsteine zuzulassen, die nicht aus Kinderarbeit stammen“, sagt Referentin Jacobs. Die „Fachstelle Eine Welt“ im RGU und die Klimaschutzmanagerin der größten städtischen Vergabestelle leisten fachliche Beratung innerhalb der Stadtverwaltung und begleiten die Dienststellen beim Umsetzungsprozess.
Der „Bayerische Eine Welt-Preis“ 2016 in der Kategorie Kommunen ist mittlerweile die vierte Auszeichnung Münchens im Bereich sozialverantwortliche Beschaffung und Fairer Handel in den vergangenen drei Jahren. Seit 2013 darf sich München „Fairtrade Town“ nennen. Beim bundesweiten Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ erhielt München 2013 den Sonderpreis für das Engagement um zertifizierte Natursteine. 2014 hat die Stadt München bei der Verleihung des „Bayerischen Eine Welt-Preises“ bereits einen Sonderpreis für Kommunen bekommen, für den Einkauf fair gehandelter Sportbälle für Münchner Schulen.
Ausgelobt haben den „Bayerischen Eine Welt-Preis“, der in 2016 bereits zum dritten Mal verliehen wurde, das Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. und die Bayerische Staatskanzlei.
Weitere Informationen und Fotos unter www.eineweltpreis.de