Münchner Stadtentwässerung gewinnt Unternehmenspreis "Gesundheit 2017" Archiv
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Rathaus Umschau 100 / 2017, veröffentlicht am 29.05.2017
„Gesunde Unternehmen – Erfolgsfaktor der Zukunft“ lautet das Motto des diesjährigen Unternehmenspreises „Gesundheit 2017“ des Betriebskrankenkassen Dachverbandes, der jetzt in Berlin verliehen worden ist. Vergeben wird der Preis an Unternehmen, die mit ihrem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) herausragende Arbeit leisten. In der Kategorie „Öffentlicher Dienst“ entschied sich die Jury für die Münchner Stadtentwässerung (MSE).
„Der Erfolg eines jeden Unternehmens hängt im Wesentlichen vom Wissen und vom Einsatzwillen seiner Beschäftigten ab. Doch damit die Beschäftigten und deren Führungskräfte ihre täglichen Arbeitsanforderungen bestmöglich und gesund bewältigen können, sind gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen, eine offene und faire Kommunikation und ein gutes Betriebsklima elementar wichtig“, sagte der Erste Werkleiter des kommunalen Unternehmens, Bernd Fuchs, im Rahmen der Preisübergabe.
Die 996 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens sind neben der Abwasserreinigung auch mit der Instandhaltung, Sanierung sowie dem Ausbau des 2.500 Kilometer langen Kanalnetzes im Münchner Untergrund beauftragt. Gesundheit und Arbeitssicherheit sind fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie bei der MSE. Auf Grundlage von Mitarbeiterbefragungen, Arbeitsplatz- und Altersstrukturanalysen werden die Bedürfnisse der Mitarbeiter regelmäßig ermittelt. Für alle Lebensphasen bietet das Unternehmen seinen Beschäftigten ein breites Portfolio an gesundheitsfördernden Angeboten. Im Vordergrund steht unter anderem Stressbewältigung, gesunde und mitarbeiterorientierte Führung, Motivation und Konfliktmanagement. Für die Beschäftigten sind flexible Arbeitszeitmodelle möglich. Fest etabliert sind individuelle und vertrauliche Mitarbeiterberatungen mit Gesundheits- und Konfliktlotsen. Führungskräfte sind angehalten, das BGM voranzutreiben, Arbeitszeitmodelle fördern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Hervorzuheben ist außerdem das Pilotprojekt „Interkulturelles BGM“, das bereits vor Jahren in den regulären Betrieb überführt wurde. Dafür wurden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freigestellt und als Gesundheitslotsen ausgebildet, die es ermöglichen, kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Rahmen des BGMs gezielt zu berücksichtigen. Ein notwendiges Projekt – die MSE beschäftigt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielen verschiedenen Nationen.
„Uns hat nicht nur das enge Miteinander der verschiedenen betrieblichen Akteure und der hohe Wirkungsgrad des BGM überzeugt, sondern auch der kultursensible Ansatz, über ausgebildete Gesundheitslotsen Beschäftigte mit Migrationshintergrund für eine gesundheitsbewusstere Arbeits- und Lebensweise zu gewinnen. Bei der Münchner Stadtentwässerung ist nichts von der Stange, sondern ,Tun, was gebraucht wird‘, ist hier der Leitsatz. Respekt und weiter so“, sagte Norbert Breutmann, Leiter Arbeitswissenschaft Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände.