Die Stadt München hat den New Yorker Künstler Charles Simonds in die Landeshauptstadt eingeladen. Hier realisiert er von Mai bis Juli das Projekt „Dwelling Munich“ – gemeinsam mit Münchner Jugendlichen. Bereits seit den 1970er-Jahren baut Simonds „Dwellings“, Behausungen für die imaginäre Bevölkerung der „Little People“ in Städten auf der ganzen Welt. Sie entstehen spontan und unangekündigt im öffentlichen Raum, in Nischen und Umbruchsituationen, überraschen aber auch in kommerziellen Schaufenstern, auf Mauervorsprüngen und auf Fenstersimsen. Bewusst schafft der Künstler seine Werke auf der Straße. Oft arbeitet Simonds in Stadtvierteln, in denen eingewanderte Bevölkerungsgruppen ihr neues Zuhause gefunden haben. Denn die Idee der „Dwellings“ handelt gleichermaßen von den Themen „Zuhause“, „Verweilen“ und „Bauen“. Die künstlerische Handlung ist Teil einer sozialen Strategie. Ziel ist es, die unterschiedliche Soziologie und Kultur des jeweiligen Ortes aufzunehmen, auch im persönlichen Kontakt mit den Menschen.
Wenn sich Charles Simonds einen ganzen Tag lang der Schaffung von Miniaturlandschaften aus verschiedenfarbigem Ton, winzigen Ziegeln, rotem Sand und Weidenstöckchen widmet, bleiben immer wieder Passanten stehen. Oft sind es Kinder, die neugierig nachfragen, was er mache oder ob sie sich spontan beteiligen könnten. Simonds lässt dies nicht nur zu, sondern hat für München die Kooperation mit Kindern, Jugendlichen und Studierenden zum Teil seines Konzepts gemacht. In Schwabing und in einem Workshop an der Technischen Universität sind bereits gemeinsame „Dwellings“ entstanden.
„Dwelling Munich“ 2017 ist an folgenden Standorten zu sehen:
- bis 18. Juni: Hasenbergl, Blodigstraße 4; Schaufenstergestaltung durch Schülerinnen und Schüler
- 1./2. Juni: „Dwelling Schwabing“ – Nähe Münchner Freiheit; realisiert von Charles Simonds
- 6. bis 30. Juli: Ausstellung „Dwelling Munich“ – Kunstraum München, Holzstraße 10
Weitere Termine werden unter www.dwelllingmunich.de bekannt gegeben. „Dwelling Munich“ ist ein Projekt der Reihe „Kunst im öffentlichen Raum“ der Landeshauptstadt München in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum München, dem Lenbachhaus München, dem Lehrstuhl für Bildende Kunst Professorin Tina Haase an der Fakultät für Architektur der Technischen Universität München, der Münchner Stadtbibliothek Hasenbergl, dem Kulturzentrum Giesinger Bahnhof sowie der Willy-Brandt-Gesamtschule, dem Wittelsbacher Gymnasium und dem Gisela-Gymnasium. Es wird kuratiert von Beate Engl, Luise Horn (Kunstraum München) und Stephanie Weber (Lenbachhaus München).
Achtung Redaktionen: Bildmaterial und weitere Informationen gibt es bei der Pressestelle des Kulturreferats unter Telefon 233 – 260 05 und per E-Mail an presse.kulturreferat@muenchen.de.