Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (1903-1968) hat durch sein Engagement nicht nur die Frankfurter Auschwitz-Prozesse maßgeblich vorangetrieben, sondern hat darüber hinaus auch in besonderer Weise die Entwicklung einer demokratischen Nachkriegsgeschichte in Deutschland beeinflusst. Am Freitag, 2. Juni, wird ab 19 Uhr, im NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, der Film „Fritz Bauer – Tod auf Raten“ gezeigt. Im Anschluss an die Filmvorführung spricht Werner Koep-Kerstin, Historiker und Bundesvorsitzender der Humanistischen Union, mit der Regisseurin Ilona Ziok.
In ihrem Dokumentarfilm schildert Ilona Ziok das Leben und Sterben Fritz Bauers und verwebt es mit der restaurativen Politik der Ära Adenauer, in der ehemalige Parteigrößen der NSDAP zum Teil ungestört weiter Karriere machen konnten. Bauer, auch das zeigt der Film, hatte unterschätzt, wie viele seiner Kollegen aus Politik und Justiz schon während des Dritten Reichs im Amt waren. Er wurde als „Nestbeschmutzer“ diffamiert und für seinen mutigen Einsatz mit Morddrohungen bestraft. Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht geklärt.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Humanistischen-Union, Regionalverband München-Südbayern statt. Der Eintritt ist frei.