Am Mittwoch, 28. Juni, 19 Uhr, findet im Auditorium des NS-Dokumentationszentrum München, Brienner Straße 34, eine Lesung mit Zeitzeugengespräch unter dem Titel „Die schönsten Jahre meines jungen Lebens – Erinnerungen von Zvi Aviram an seine Arbeit für die Jewish Agency for Palestine“ statt.
Zvi Aviram wurde 1927 als Heinz Abrahamsohn in Berlin geboren und überlebte die Shoah in mehreren Verstecken in Berlin. Nach der Verhaftung seiner Eltern tauchte der 16-jährige Zvi unter und schloss sich der zionistischen Widerstandsgruppe Chug Haluzi (Kreis der Pioniere) an. Während seiner Odyssee durch verschiedene Quartiere wurde Zvi Aviram zweimal verhaftet. Nach der Befreiung gelangte er 1945 auf abenteuerliche Weise nach München, wo er für die Jewish Agency for Palestine tätig war, bis er Anfang 1948, kurz vor der Staatsgründung Israels, in das ersehnte Land einwandern konnte. Bis heute lebt Zvi Aviram in Raanana bei Tel Aviv. Zvi Aviram erzählt im Gespräch mit den Herausgebern seiner Memoiren Beate Kosmala und Patrick Siegele von seiner Zeit in München, die er als die „interessantesten und schönsten Jahre“ seines jungen Lebens bezeichnet. Das Gespräch wird eingerahmt von einer Lesung des Schauspie- lers Nicholas Reinke aus Avirams Biographie „Mit dem Mut der Verzweiflung. Mein Widerstand im Berliner Untergrund 1943–1945“.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum Berlin, der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, der Gedenkstätte Stille Helden in der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Der Eintritt ist frei.