Den 2. bis 30. Juli widmet das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, der Faszination des Jazz im Film, indem es 37 kurze und lange Spiel- und Dokumentarfilme aus neun Jahrzehnten zeigt – von Blues bis Swing, von Bebop bis Cooljazz. Die Reihe eröffnet am 2. Juli, um 19 Uhr mit dem Jazzkonzert „Bebop Spoken Here“ des Willi-Johanns-Jazzquartetts in der Besetzung Willi Johanns (vocal), Tizian Jost (piano), Michael Keul (drums) und Andreas Kurz (bass). Anschließend wird der Spielfilm „Paris Blues“ (1961) von Martin Ritt über zwei amerikanische Jazzmusiker im Pariser Exil gezeigt.
Jazz und Film haben seit Aufkommen des Tonfilms eine starke Verbindung. Filme wie „St. Louis Blues“ (1929) von Dudley Murphy sind heute einzigartige Dokumente von legendären Jazzgrößen. Auch in frühen Zeichentrickfilmen gelingt eine wundersame Symbiose von Jazz und Film, in der Exzentriker wie Cab Calloway und Louis Armstrong mit ihrer Musik mühelos in das anarchistische Universum z.B. des Vamps Betty Boop eintauchen konnten („Minnie the Moocher, 1932, Dave Fleischer). In den 1930-er Jahren greifen Musicals und Revuefilme zunehmend Jazzelemente auf, es entstehen erste Biopics und Filme über die Anfänge und Entwicklung des Jazz wie „A Song is Born“ (1948) von Howard Hawks. Hollywoodstars schlüpften in die Rolle von bekannten Jazzgrößen wie Kirk Douglas in „Young Man with a Horn“ (1950) von Michael Curtiz, der für seine Rolle als Jazzkornettist Bix Beiderbecke sogar Trompete spielen lernte.
Robert Altman hat in „Kansas City“ (1996) eine der Jazzmetropolen der 1930-er Jahre zum Schauplatz seines Gangsterfilms gemacht, Artur Lubin zeigt in „New Orleans“ (1947), wie eine weiße, klassisch ausgebildete Sängerin dem Jazz im Rotlichtbezirk Storyville erliegt.
Auch „Whiplash“ (2014) von Damien Chazelle, ein Film über den Kampf eines Schlagzeugers um Perfektion, ist in der Reihe vertreten, das Biopic „Bird“ von Clint Eastwood über den Saxofonisten Charlie Parker, der spanische Animationsfilm „Chico & Rita“ (2010) über das Jazzleben in Kuba vor dem Castro-Regime, der Dokumentarfilm „Blue Note – A Story of Modern Jazz“ (1997) von Julian Benedikt und der Klassiker der französischen Nouvelle Vague „Fahrstuhl zum Schafott“ (1958) von Louis Malle, der ohne den berühmten Soundtrack von Miles Davis nicht denkbar wäre.
Alle Filme werden in der Originalfassung (mit deutschen Untertiteln) gezeigt.
Veränderten Anfangszeiten im Juli: dienstags, mittwochs, donnerstags um 20 Uhr, freitags, samstags, sonntags wie gewohnt um 18.30 Uhr und 21 Uhr.
Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe im Programmheft des Filmmuseums oder im Internet unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film
Der Eintritt kostet 4, ermäßigt 3 Euro. Aufschlag bei Überlänge. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.