Mit den Stipendien der Landeshauptstadt München im Bereich Musik in Höhe von jeweils 6.000 Euro werden in diesem Jahr Henrik Ajax, das Ensemble Fazer und Trio Clockwork ausgezeichnet. Der mit 3.000 Euro dotierte Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Musik geht an Kathrin Isabelle Klein. Dies entschied der Kulturausschuss der Landeshauptstadt München jetzt auf Empfehlung einer Jury.
Mit den jährlich vergebenen Stipendien für Musik werden konkrete, besonders anspruchsvolle musikalische Arbeitsvorhaben in den Bereichen Komposition, Programmerarbeitung oder berufliche Fortbildung außerhalb Münchens unterstützt. Die Stipendien können sowohl für Einzel- als auch Ensembleleistungen in allen Musikgattungen und -bereichen, mit besonderer Berücksichtigung der zeitgenössischen Erscheinungsformen, vergeben werden.
Mit dem Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Musik werden junge Kunstschaffende im Bereich der Musik für kreative Leistungen gefördert. Henrik Ajax erhält ein Stipendium, um einen Kompositionsauftrag für drei Münchner Ensembles der zeitgenössischen Musik zu realisieren. Das Ensemble Zeitsprung unter Markus Elsner, das Ensemble Oktopus der Hochschule für Musik und Theater unter Konstantia Gourzi sowie das Ensemble Blauer Reiter unter Armando Merino möchten gemeinsam
die Münchner Szene für zeitgenössisches Musikschaffen stärken und ihr Zusammenwirken in einem gemeinsamen Konzert und in der Aufführung einer besonderen Auftragskomposition manifestieren. Henrik Ajax hat in seinem bisherigen Œuvre gezeigt, dass er sensibel und souverän mit den Tonsprachen der zeitgenössischen Musik umzugehen versteht, so dass die Komposition, in die drei eigenständige Ensembles eingebunden werden, ein besonderes Hörabenteuer erwarten lässt.
In der Band Fazer haben sich herausragende junge Musiker der Münchner Jazzszene zu einem bemerkenswerten Ensemble zusammengeschlossen, das mit einer sehr eigenen, ungemein frischen Tonsprache überzeugt. Mit dem Musikstipendium wird das Debut-Album und die Release-Tournee gefördert. Mit den beiden Schlagzeugern Sebastian Wolfgruber und Simon Popp, dem Bassisten Martin Brugger, dem Gitarristen Paul Brändle sowie dem Trompeter Matthias Lindermayr haben sich Instrumentalisten mit unterschiedlichen Stilrichtungen zusammengefunden, die als Gewinn für die Münchner Jazzszene und darüber hinaus wirken.
Das Trio Clockwork ist ein ganz junges Ensemble mit einem ungewöhnlichen, völlig eigenständigen Konzept. In der einzigartigen Besetzung mit Robin Becker am Klavier, Lisa Schöttl am Hackbrett und Alexander Sascha Veymer am Cello spielt das Ensemble eine klanglich sehr reizvolle zeitgenössische Kammermusik, die kompositorisch offen gehalten ist für spontane Interaktionen. Das Trio erhält ein Musikstipendium für sein Programm „Lost Places“, das auch an ungewöhnlichen Konzert-Orten wie Fabrikhallen, Kunst-Ateliers oder Werkstätten aufgeführt werden soll, wofür unter anderem ein spezielles Equipment benötigt wird. Zudem ist eine Studioaufnahme zur Veröffentlichung einer CD geplant.
Einen Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreis für Musik erhält die junge Pianistin Kathrin Isabelle Klein, die bereits durch zahlreiche Preise und Auszeichnungen auf sich aufmerksam gemacht hat. Neben dem klassischen Repertoire beschäftigt sie sich auch intensiv mit zeitgenössischen Komponisten, die sie in ihren Programmen auf intelligente Weise in einen Dialog treten lässt und anspruchsvollste technische Hürden scheinbar mühelos meistert. Darüber hinaus beeindruckt sie als sensible Kammermusikerin und Liedbegleiterin sowie als Pianistin im Orchester.
Die ausführlichen Jurybegründungen unter www.tiny.cc/musikstipendien Der Jury gehörten an: Aylin Aykan (Musikerin/Veranstalterin), Christiane Böhnke-Geisse (Veranstalterin), Ulrich Habersetzer (Bayerischer Rundfunk), Christian Kiesler (Booker Feierwerk), Roland Spiegel (Bayerischer Rundfunk), Edmund Wächter (Musiker/Vorsitzender Tonkünstler München e.V.) und aus dem Stadtrat Beatrix Burkhardt, Marian Offman (beide CSU-Frat- kion), Kathrin Abele, Dr. Constanze Söllner-Schaar (beide SPD-Fraktion) und Thomas Niederbühl (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste).
Die Stipendien für Musik werden gemeinsam mit den Stipendien für Bildende Kunst und den Leonhard und Ida Wolf-Gedächtnispreisen für Bildende Kunst und Musik im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung am 10. Oktober im Schwere Reiter verliehen.