Zur gestrigen Berichterstattung in Münchner Merkur und tz zur Münchner Förderformel bei Kinderbetreuungseinrichtungen erklärt das Referat für Bildung und Sport:
Die Personalausstattung in den städtischen Kindertageseinrichtungen lag von jeher bei einem durchschnittlichen Anstellungsschlüssel von rund 1:10 wohingegen der gesetzlich geforderte Anstellungsschlüssel bei 1:11 liegt (gesetzliche Empfehlung 1:10). Die Münchner Förderformel (MFF) knüpft an einen Mindestanstellungsschlüssel von 1:10,5 an und verbessert diesen für alle Münchner Kitas durch kind- und einrichtungsbezogene Faktoren. Dadurch sorgt die Münchner Förderformel stets für eine angemessene und bedarfsgerechte Personalausstattung.
Der Münchner Stadtrat hat im Jahr 2015 beschlossen, die Münchner Förderformel auch in den städtischen Kindertageseinrichtungen anzuwenden. Für den Umsetzungsprozess wurde eine Übergangsphase von drei Jahren angesetzt; bis Ende 2018 soll dieser abgeschlossen sein.
Das System der bedarfsgerechten Personalausstattung in der MFF berücksichtigt u.a. das Alter der Kinder, die Schließzeiten, den Standort der Einrichtung, die Länge der Buchungszeiten, einen etwaigen Migrationshintergrund der Kinder und den individuellen Förderbedarf. Weil durch dieses komplexe System der Anstellungsschlüssel je nach individueller Situation der Kinderbetreuungseinrichtung variiert, liegt dieser in den städtischen Einrichtungen in der Praxis durchschnittlich bei ca. 1:9 und damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen, aber auch deutlich über dem gesetzlich empfohlenen Anstellungsschlüssel. Auch die in der Presse benannte Kita weist einen Anstellungsschlüssel von 1:9,03 vor, darüber hinaus gibt es zusätzliches Personal in Ausfallzeiten.
Die Berechnung der künftigen Personalausstattung der städtischen Kindertageseinrichtungen nach Münchner Förderformel läuft seit einigen Monaten und wird noch bis Ende 2017 andauern. Falls durch diesen Prozess Umverteilungen von Personal erforderlich sind, wird dies im Einvernehmen mit allen Beteiligten umgesetzt. Das System der MFF stellt sicher, dass jede städtische Kita eine bedarfsgerechte Personalausstattung erhält. Leider wurden vor Kurzem in einer städtischen Kindertageseinrichtung falsche Informationen zur Personalausstattung in städtischen Einrichtungen verbreitet. Die Personalausstattung nach MFF ist wie oben dargestellt ein komplexes System und nicht nur die schlichte Relation der Zahl der Erziehungskräfte zur Zahl der Kinder pro Gruppe. Es ist auch falsch, dass bei der Personalausstattung nicht zwischen Krippen- und Kindergartenkindern unterschieden wird. Für Kinder unter drei Jahren beträgt der Gewichtungsfaktor 2,0, ist also doppelt so hoch wie für Kinder zwischen drei Jahren und dem Schuleintritt. Dieser erhöhte Faktor führt bei Krippenkindern zu einer erhöhten Personalausstattung.
Die Landeshauptstadt München hat mit der Münchner Förderformel bewirkt, dass die Anstellungsschlüssel in den Münchner Kindertageseinrichtungen weit besser sind als gesetzlich gefordert und empfohlen. Damit wird sicher gestellt, dass eine individuelle Förderung der Kinder, Ausflüge, Sonderunternehmungen oder Projekte möglich sind. Spezielle Fachberatungen beim städtischen Träger stehen den Kita-Leitungen bei der Umsetzung ihres pädagogischen Konzepts zur Seite.
Die Münchner Förderformel bewirkt, dass allen städtischen Einrichtungen über freiwillige Mittel der Landeshauptstadt München weit mehr Personal zur Verfügung steht, als gesetzlich vorgeschrieben ist. Dies kommt dem Münchner Kindern und deren Eltern zugute.