Für eine gesunde, leckere und gute Schulverpflegung 4: Zwischenstand zum Ernährungsbildungskonzept
Antrag Stadtrats-Mitglieder Katrin Habenschaden, Jutta Koller, Sabine Krieger und Oswald Utz (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste) vom 14.9.2016
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Für die Behandlung des Antrags „Für eine gesunde, leckere und gute Schulverpflegung 4: Zwischenstand zum Ernährungsbildungskonzept“ wurde von Seiten des Referats für Bildung und Sport eine Terminverlängerung bis Ende April 2017 beantragt. Diese wurde von der Fraktion gewährt, wofür wir uns sehr bedanken.
Wie wir Ihnen mit Schreiben vom 13.6.2016 (Ernährungsbildung an Schulen, Antrag Nr. 08-14/A 04383 der SPD-Fraktion und der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN/RL vom 27.6.2013, Az.: D-HA II/V1 2032-1-0023) mitgeteilt haben, wird das Ernährungsbildungskonzept derzeit bearbeitet.
Sie haben in Ihrem Antrag gebeten, dass das Referat für Bildung und Sport dem Stadtrat einen Zwischenbericht zum aktuellen Stand des Ernährungsbildungskonzepts vorstellt.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teile ich Ihnen auf diesem Wege zu Ihrem Antrag Folgendes mit:
Im Konzept werden die gemeinsamen Punkte, die für eine ernährungsphysiologisch gute Ernährung grundlegend für jeden Menschen sind, unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit, aufgezeigt.
Diese Grundlage des „kleinsten gemeinsamen Nenners“, zusammen mit dem Erkennen um die richtige Menge an bestimmten Lebensmitteln,
ist gut vermittelbar schon für Kindergartenkinder und soll für jede Altersgruppe fest verankert werden.
Aufgezeigt wird, wie die Implementierung des Basiswissens in unterschiedlichste Fächer möglich ist, um es zu verstetigen, zu ergänzen und auszubauen.
Und eben nicht nur in Fächern, in denen bisher Ernährung in bestimmten Jahrgangsstufen ein Teilthema ist, sondern auch gerade in anderen Fächern, in denen man auf den ersten Blick den ernährungsbildenden Anteil nicht vermutet.Im Konzept wird gezeigt, wie auf diese Anteile zukünftig aufmerksam gemacht werden kann und beinhaltet gleich Links und Bezugsquellen für passendes Unterrichtsmaterial.
Der zweite Schwerpunkt des Konzeptes liegt in der Verknüpfung von Ernährungsbildung direkt mit praktischen Umsetzungen, nicht nur falls eine Schullehrküche im Hause ist, sondern so, dass die praktischen Erfahrungen in jedem anderen Raum gemacht werden können.
Hier möchte ich auf die Mappe mit Angeboten zur Ernährungsbildung, die zumeist kostenfrei für Schulen abrufbar sind, hinweisen.
Das Zusammentragen der Angebote mit ergänzenden Informationen zur Kombination untereinander ist im Zusammenhang mit der Erarbeitung des Konzeptes und in Kooperation mit dem Arbeitskreis gesunde Schulverpflegung ohne Abfall AK GO schon im Vorfeld geschehen.
Die Mappe ist bereits als Druckexemplar an jede Münchner Schule versandt worden und kann jederzeit abgerufen werden über:
http://www.pi-muenchen.de/fileadmin/download/AKGO_Mappe_digital.pdf
Auch der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft bezeichnete Ernährungsbildung und Verpflegung schon als Zwillinge, die alleinstehend nicht zur vollen Entfaltung kommen.
Daher wurde in der Entwicklungszeit des Ernährungsbildungskonzeptes nach einem Instrumentarium gesucht, mit dem das Zubereiten von kleinen Speisen möglichst unabhängig von Fachlehrräumen und ohne große Organisation schnell in der Schule umgesetzt werden kann.
In Zusammenarbeit mit der TU München im Studiengang Industrial Design konnte ein Klein-Kochwagen entwickelt werden, der den doch vielfältigen Ansprüchen genügt und demnächst vorgestellt wird.
Im Konzept wird darauf eingegangen und die in Zusammenarbeit mit der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Studiengang Ernährungs- und Versorgungsmanagement erarbeiteten Unterrichtsmaterialien, vorgestellt.
Wenn man bedenkt, dass der World Health Summit* davon ausgeht, dass 80 % der heutigen sog. Zivilisationskrankheiten vermeidbar wären, wenn sich gesund ernährt, d.h. vor allem viel weniger hoch verarbeitete Nahrungsmittel, viel weniger Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz gegessen werden würden, so ist die Dimension einer grundlegenden Ernährungs-bildung mit praktischen Anleitungen schnellstens an unseren Schulen zu etablieren.
Der angekündigte Termin zur Vorlage des Konzepts im Stadtrat im September 2017 wird gehalten werden.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Ich gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.