Runder Tisch 2.0 – Wassersport auf der Isar und im Floßkanal
Antrag Stadträtinnen Kristina Frank und Ulrike Grimm (CSU-Fraktion) vom 12.4.2017
Antwort Stephanie Jacobs, Referentin für Gesundheit und Umwelt:
Mit Ihrem o.g. Antrag haben Sie um ein erneutes Zusammentreten des Runden Tisches unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern des ehrenamtlichen Stadtrates, den beteiligten Referaten der Landeshauptstadt München, den betroffenen staatlichen Stellen und allen weiteren Akteuren gebeten, um im Austausch möglichst allen Nutzerinteressen gerecht werdende Lösungen zu finden.
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Der Inhalt Ihres Antrages betrifft jedoch eine laufende Angelegenheit i. S. v. Art. 37 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 GO und § 22 GeschO, deren Erledigung dem Oberbürgermeister obliegt.
Die Stadtverwaltung wurde bereits mit Beschluss der Vollversammlung vom 19.03.2014 beauftragt, einen Runden Tisch „Surfen in München“ einzuberufen, um die unterschiedlichen Nutzungsinteressen zu erörtern und weitestgehend auszugleichen. Der erste Runde Tisch fand am 02.06.2014 statt. In der Folge wurden zahlreiche weitere Abstimmungsgespräche im kleineren Kreis mit allen Sport- und Freizeitnutzern geführt.
Am 30.05.2017 fand nun erneut ein Runder Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern des ehrenamtlichen Stadtrates, den verschiedenen beteiligten Referaten, der Stadtwerke München GmbH und Interessenvertretungen der Surfer und Kanuten statt, an dem Sie, sehr geehrte Frau Frank, auch teilgenommen haben.
Ihrem Antrag wurde insoweit bereits nachgekommen.
Das Ergebnis dieses Gesprächs lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Das komplexe Zusammenspiel zwischen der Mindestmenge an Wasser für die Erzeugung einer surfbaren Welle, den Anforderungen der Flösserbetriebe für ein sicheres Anlanden der Flösse, den berechtigten Interessen der regenerativen Stromerzeugung der SWM sowie den Sicherheitsbelangen des Maria-Einsiedel-Naturbades der SWM lässt derzeit nur eine Wassermenge von max. 8,9 m³/s in der Zeit von 14.15 Uhr bis 19.15 Uhrzu. Mit diesen Verhältnissen können für die Kanusportler keine optimalen Möglichkeiten geboten werden.
Eine Optimierung dieses fragilen Systems in der Flosslände, das den Interessen aller Akteure gerecht werden kann, ist nur auf der Grundlage einer Machbarkeitsstudie im Rahmen eines physikalischen Großmodells möglich.
Wie beim Runden Tisch am 30.05.2017 ausführlich dargestellt worden ist, wurde die seinerzeit vom Stadtrat schon im Dezember 2012 beschlossene Machbarkeitsstudie zurück gestellt, da das Baureferat in Zusammenarbeit mit einem externen Ingenieurbüro und weiteren Berechnungen durch die Surfer selbst durch den Einbau einer Kunststofflamellenkonstruktion die Surfwelle in 2015 wieder herstellen konnte. Leider hat sich aber im Anschluss gezeigt, dass sich damit die Bedingungen für den Kanusport verschlechtert haben.
Es ist daher beabsichtigt, die in 2012 beschlossene Machbarkeitsstudie am physikalischen Großmodell auf Basis der bisherigen Untersuchungen und 1:1 - Erkenntnisse der letzten Jahre nunmehr durchführen zu lassen. Die Untersuchung sollte sinnvollerweise den gesamten Floßkanal inklusive konstruktiver Maßnahmen für das Maria-Einsiedel-Bad abdecken. Natürlich stellt dies keine kurzfristige Lösung dar, ist aber der Weg, den Floßkanal für alle Akteure und Nutzungsarten dauerhaft zu sichern. Rechenmodelle sind für diese komplexen, mehrdimensionalen und großräumlichen Fragestellungen nicht ausreichend.
Für die Untersuchung werden höhere Finanzmittel als ursprünglich geplant notwendig werden. Der Stadtrat wird hierzu im Herbst dieses Jahres entsprechend befasst werden.
Darüber hinaus wurden von Seiten der Surfer und Kanuten Verbesserungsvorschläge unterbreitet, die derzeit durch die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken München auf Umsetzbarkeit geprüft werden.
Über die weiteren Schritte werden wir den Stadtrat selbstverständlich zeitnah informieren.
Wir bitten, von den Ausführungen Kenntnis zu nehmen und gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.