Die enorme Dynamik der Entwicklung und des Bevölkerungswachstums seit gut einem Jahrzehnt stellt München vor vielfältige Herausforderungen: Flächen- und Wohnungsknappheit, steigende Miet- und Grundstückspreise, überlastete Verkehrsinfrastruktur, Integration, Knappheiten bei sozialer Infrastruktur etc. Diese Themen werden uns zusammen mit weltweiten Trends wie dem Klimawandel, Migrationsströmen oder der Digitalisierung auch in den nächsten Jahrzehnten beschäftigen. Wie kann München trotz dieser Herausforderungen eine lebenswerte Stadt für alle bleiben?
Die „Zukunftsschau München 2040+“ setzt sich mit Zukunftsfragen der Stadtentwicklung auseinander. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) in Stuttgart hat im Auftrag der Landeshauptstadt München drei Entwicklungsszenarien erstellt. Die Szenarien und die ihnen zugrundeliegenden Trends sollen die Stadt dabei unterstützen, auf Entwicklungen rechtzeitig und angemessen reagieren zu können.
Die Szenarien beschreiben jeweils ein anderes Zukunftsbild von München im Jahr 2040:
Szenario 1 „München – sauber reguliert“ beschreibt eine Stadt, die sich konsequent an ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit orientiert und dabei eine aktive Rolle bei der Gestaltung sozialer und gesundheitsförderlicher Lebenswelten einnimmt.
Szenario 2 „München – hart kalkuliert“ beschreibt eine Stadt, in der die sozialen Unterschiede und Armut als Folge einer von Digitalisierung, Industrie 4.0 und immer stärkeren Durchsetzung freier Marktkräfte geprägten Wirtschaft stark zunehmen.
Szenario 3 „München – charmant unsortiert“ beschreibt München im Jahr 2040 als eine von Widersprüchen geprägte Stadt. Hier existieren gut integrierte Nachbarschaften neben problematischen Quartieren. Außerdem gibt es vielfältige, bunt gemischte, teilweise stark durch Einwandernde geprägte Quartiere, die auch Raum für individuelle Gestaltungsfreiheit und Kreativität bieten, wodurch ein ganz spezieller neuer Münchner „Charme“ entsteht.
Die Ergebnisse des Szenario-Prozesses und mögliche Konsequenzen, die sich daraus für die Stadt und die Stadtgesellschaft ergeben, sollen nun mit der Öffentlichkeit diskutiert werden.
Der Öffentlichkeitsdialog beginnt mit der Abendveranstaltung „Zukunft Stadt: München 2040+“ am 27. Juli, von 19 bis 21.30 Uhr in der Fraunhofer-Zentrale, Hansastraße 27C (U+S Heimeranplatz).
Nach einer Einführung durch Stadtbaurätin Professorin Dr.(I) Elisabeth Merk stellt Dr. Bernd Bienzeisler (Fraunhofer IAO) die drei Entwicklungsszenarien für München im Jahr 2040 vor.
Anschließend werden in vier thematischen Blitzlichtern wichtige Zukunftsthemen für München anhand konkreter Beispiele aus den Bereichen wirtschaftliche Innovationen, Zusammenleben im Quartier, nachhaltige Mobilität sowie Nutzungsmischung im urbanen Raum vertiefend betrachtet und mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft, sowie mit dem Publikum diskutiert.
Der Öffentlichkeitsdialog wird ab Herbst 2017 mit vier Veranstaltungen weitergeführt.
Nähere Informationen zu den Veranstaltungen sowie die Broschüre „Zukunftsschau München 2040+“ sind auf www.muenchen.de/zukunft erhältlich.