Wohnungssuchende, die sich für eine geförderte Wohnung registrieren lassen wollen, können dies zukünftig auch über das Internet erledigen. Der Sozialausschuss des Stadtrats hat in seiner heutigen Sitzung der Einführung eines „Wohnungsantrags online“ zugestimmt. Der Beschluss bedarf noch der Zustimmung durch die Vollversammlung des Stadtrates.
Aufgrund der stetig steigenden Antragszahlen auf geförderten Wohnraum in den vergangenen Jahren ist der Bearbeitungsaufwand im Amt für Wohnen und Migration massiv gestiegen. Dadurch kam es in der Vergangenheit verstärkt zu Bearbeitungsrückständen und Wartezeiten bei der Registrierung. Mit der Einführung des Online-Verfahrens können Wohnungssuchende ab voraussichtlich Ende 2019 ortsunabhängig und unabhängig von Öffnungs- und Sprechzeiten einen Antrag auf eine geförderte Wohnung stellen. Besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität bietet dieses Angebot eine Erleichterung. Die automatisierte Antragsprüfung stellt sicher, dass alle notwendigen Angaben gemacht und alle relevanten Unterlagen beigefügt worden sind. Sollten Angaben oder Dokumente fehlen, wird der Antragsteller sofort informiert. Weiterhin bietet das Online-Verfahren auch die Möglichkeit, dem Wohnungssuchenden die Berechnung seiner Dringlichkeitsstufe transparent darzustellen. Damit erhält der Antragsteller deutlich schneller seinen Bescheid als bisher und kann sich nach anerkannter Registrierung auf der Wohnungsplattform SOWON (Soziales Wohnen online) zur Wohnungssuche und -vergabe anmelden. SOWON wurde bereits im Oktober 2016 als internetbasiertes Verfahren zur Vergabe von sozial geförderten Wohnungen eingeführt.
Die steigende Zahl der Anträge ist nicht zuletzt auf das starke Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Nach der jüngsten Planungsprognose wird die Einwohnerzahl Ende 2018 die 1,6-Millionengrenze überschreiten und voraussichtlich 2028 auf zirka 1,7 Millionen anwachsen. Mit derzeit 24.000 jährlich gestellten Anträgen auf geförderte Wohnungen – davon geschätzt 12.000 anerkannte registrierte Haushalte – und rund 3.000 jährlich zu vergebenden Wohnungen wird die Wohnraumversorgung ein wichtiges Handlungsfeld der Stadt München bleiben. Mit dem beschlossenen Online-Antragsverfahren und auch mit der bereits eingeführten internetbasierten Wohnungsvergabe bei geförderten Wohnungen (SOWON) nimmt die Stadt München deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein.