Die Zahl der wohnungslosen Menschen in der Landeshauptstadt steigt seit Jahren. Aktuell sind im Amt für Wohnen und Migration über 8.000 Menschen als wohnungslos registriert. Davon leben laut Schätzungen über 500 auf der Straße, weil sie eine Unterbringung im Wohnungslosensystem ablehnen oder keinen Anspruch auf eine Unterbringung haben.
Vor diesem Hintergrund hat der Sozialausschuss jetzt die Einrichtung eines weiteren Tagesaufenthaltes für Obdachlose beschlossen. Vorbehaltliche der Zustimmung durch die Vollversammlung soll der Tagestreff das vorhandene Angebot, die Teestube „komm“ des evangelischen Hilfswerks, entlasten, da hier die Kapazitäten bei weitem nicht mehr ausreichen und in der Folge Hilfesuchende abgewiesen werden müssen. Der neue Tagestreff in zentraler Innenstadtlage soll sieben Tage die Woche geöffnet sein und 70 bis 100 Menschen Platz bieten. Die Einrichtung soll obdachlosen Menschen die Möglichkeit geben zu kochen, zu duschen oder Wäsche zu waschen. Zudem sollen Schließfächer, Fernseher, PC und Drucker zur Verfügung stehen. Darüber hinaus soll der Tagesaufenthalt niederschwellige Beratungsangebote vorhalten mit dem Ziel, individuelle Problemlagen zu klären und Hilfen anzubieten, insbesondere im Hinblick auf eine Unterbringung beziehungsweise Vermittlung in Wohnraum. Die Einrichtung soll von einem Träger geführt werden, der in einem Auswahlverfahren ermittelt wird. Für den neuen Tagestreff stellt die Landeshauptstadt im kommenden Jahr gut 900.000 Euro, ab 2020 jährlich knapp 690.000 Euro zur Verfügung.