2016 waren in München rund 105.000 Erwachsene verschuldet, das ist ein Anstieg von knapp 5 Prozent gegenüber 2015. Die Schuldnerquote stieg von 8,3 auf 8,63 Prozent, damit ist etwa jeder zwölfte Münchner ab 18 Jahren überschuldet. Zum Vergleich: In Bayern lag die Schuldnerquote 2016 bei 7,35 Prozent, bundesweit bei gut 10 Prozent. Um der gestiegenen Nachfrage nach Schuldnerberatung und der damit verbundenen Prävention Rechnung zu tragen, hat der Sozialausschuss jetzt eine Ausweitung des Angebots beschlossen. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Vollversammlung sollen im Sozialreferat und bei den Wohlfahrtsverbänden insgesamt 11,5 Stellen zugeschaltet werden. Dadurch soll eine Beratungsquote von einer Beratungsstelle auf 25.000 Einwohner erreicht werden. Dieser Wert gilt allgemein als Richtwert.
Hauptauslöser von Überschuldung sind meist Arbeitslosigkeit, dauerhaftes Niedrigeinkommen, Trennung und Scheidung oder auch Krankheit und Sucht. Familien mit Kindern und Alleinerziehende sind besonders oft von Finanzproblemen und Armut betroffen, ebenso Jugendliche aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Die Maßnahmen zur Schuldenprävention in München bieten Betroffenen ein praxisorientiertes Lernfeld, um bewusster mit Geld, Verträgen, Werbung und Konsum sowie Banken und Versicherungen umzugehen. Projekte wie „Cashless München“, „Süßes Leben – überquellende Kinderzimmer“ und „Jung, lässig – aber pleite“ richten sich an junge Erwachsene, Familien sowie an ältere Menschen.
Weitere Informationen zum Thema „Schuldner- und Insolvenzberatung“ gibt es unter http://t1p.de/75df.