Die Integration von Geflüchteten in Schule, Ausbildung und Arbeit ist für die Landeshauptstadt München ein wichtiges Integrationsziel. Mit der Verlängerung bereits bestehender, erfolgreicher Projekte und Maßnahmen hat der Sozialausschuss unter Vorbehalt der endgültigen Beschlussfassung durch die Vollversammlung im November 2017 die Fortführung der Integrationsarbeit von Flüchtlingen durch das Sozialrefererat und dessen Träger jetzt beschlossen.
Zum Stand 30. Dezember lebten in München rund 8.470 Geflüchtete, 72 Prozent von ihnen im schulpflichtigen oder erwerbsfähigen Alter (36 Prozent zwischen 15 und 24 Jahre und 42 Prozent zwischen 25 und 54 Jahre). Hinzu kommen zirka 1.700 unbegleitete minderjährige Geflüchtete. „Trotz schnellerer Asylverfahren und einer konsequenteren Abschiebepraxis verbringen viele Menschen mehrere Jahre in der Landeshauptstadt München. Es ist wichtig, diese Zeit zu nutzen, ihnen Sprachkurse zu ermöglichen und ihnen Hilfen für Ausbildung und Beruf zu geben. Nur so kann Integration nachhaltig erfolgreich sein“, so Sozialreferentin Dorothee Schiwy. Die Landeshauptstadt München hat nachhaltige Strukturen zur Integration geschaffen, um Fachkräfte auszubilden, die der Münchner Arbeitsmarkt dringend benötigt. Hierzu zählen Deutschförderung, Berufsintegrationsklassen und schulanaloge Angebote, wie zum Beispiel das Projekt FlüB&S. Dieses Projekt richtet sich an geflüchtete Jugendliche ab 16 Jahren, die keinen Schulabschluss haben und die Regelschule nicht besuchen dürfen oder können. Ziel ist, die Jugendlichen für eine Ausbildung oder weiterführende Schule vorzubereiten und gleichzeitig die Sprachförderung weiterzuführen. Ein Schulabschluss ist langfristig Voraussetzung für einen erfolgreichen Zugang von jungen geflüchteten Menschen zum Arbeitsmarkt.
Mit dem Projekt mona lea erhalten Migrantinnen mit und ohne Fluchthintergrund speziell auf sie zugeschnittene Qualifizierungen für Ausbildung und Beruf mit ergänzendem Deutschunterricht. Ziel ist, sozial benachteiligte, langzeitarbeitslose Migrantinnen mit und ohne Fluchthintergrund dabei zu unterstützen, ihre Lebenssituation zu verbessern, sich weiterzubilden und eine existenzsichernde Beschäftigung aufzunehmen. Mona lea ist eines der sehr wenigen Qualifizierungsangebote, das eine Kinderbetreung anbietet und somit auch Frauen mit Kindern die Möglichkeit der beruflichen Qualifizierung bietet. 70 von 100 Frauen schaffen den Sprung in Ausbildung und Arbeit in den Berufsfeldern Büromanagement, Handel und Verkauf, Gesundheits- , Kranken- und Kinderpflege.
Bei diesen und weiteren Projekten hat sich der Sozialausschuss für eine Verlängerung um mindestens drei Jahre ausgesprochen und die erforderlichen Mittel und Ressourcen zur Verfügung gestellt. Ein Gesamtplan Integration von Flüchtlingen wird dem Stadtrat voraussichtlich im Herbst 2017 vorgestellt, in dem neben bestehenden Projekten auch weitere Bedarfe und Herausforderungen dargestellt werden.