Die Regisseurin und Schriftstellerin Doris Dörrie kuratiert 2017 das forum:autoren des 8. Literaturfests München (15. November bis 3. Dezember). „Alles Echt. Alles Fiktion“ heißt das Motto ihres Programms, das Wahrheit und Fiktion in Literatur, Film und Medien in den Blickpunkt rückt. Mit Lesungen, Performances, Filmpräsentationen, Vorträgen und interdisziplinären Diskussionen wird dieses hochaktuelle Thema im forum.autoren beleuchtet. Gemeinsam mit ihren Gästen aus Literatur, Film, Theater, Wissenschaft und Journalismus will Doris Dörrie das dokumentarische beziehungsweise autobiographische Erzählen sowie das Spiel mit Fiktion und Wirklichkeit in der Literatur und im Film untersuchen. Erzähl- und Wahrnehmungstheorien werden dabei ebenso zur Sprache kommen wie die Lüge aus Sicht der Psychologie.
Doris Dörrie: „Wir bewegen uns in einem Paradox: Das Dokumentarische boomt. Und gleichzeitig wird alles Fiktion. Kaum ist etwas tatsächlich geschehen, taucht es schon als fiktive Verarbeitung auf. Hauptsache, es ist eine gute Story. Das gilt für die Politik genauso wie für die Presse, die Sozialen Medien und für die sich autobiografisch gebende Literatur.“
„Wir freuen uns sehr, dass wir die großartige Filmemacherin und Autorin Doris Dörrie als Kuratorin gewinnen konnten. Ihr Thema ‚Alles Echt. Alles Fiktion.‘ könnte nicht aktueller sein. Wir sind gespannt darauf, wie Doris Dörries Konzept die kulturpolitische und ästhetische Diskussion unserer Zeit befeuern wird“, so Tanja Graf, Geschäftsführerin des Literaturfests München, und Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Landeshauptstadt München.
Doris Dörrie, in Hannover geboren, studierte Schauspiel und Film in Stockton/Kalifornien und in New York sowie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Ihre Filmkomödie „Männer“ (1985) machte sie als eine der erfolgreichsten deutschen Regisseurinnen international bekannt. 1997 wurde sie als Professorin für Angewandte Dramaturgie und Stoffentwicklung an die Hochschule für Fernsehen und Film in München berufen. Die in München lebende Doris Dörrie drehte bisher 32 Spiel- und Dokumentarfilme, schrieb 23 Bücher und inszenierte sieben Theater- und Opernstücke, darunter die mit dem Bambi und dem deutschen Filmpreis ausgezeichnete Komödie „Männer“ (1985) sowie „Kirschblüten-Hanami“ (2008), der als „bester Film des Jahres“ mit dem Bayerischen Filmpreis geehrt wurde. Ihr jüngster Film „Grüße aus Fukushima“ (2016) bewegt sich wie auch schon „Erleuchtung garantiert“ (2000) auf der Schnittstelle zwischen Dokumentation und Fiktion.
Als Schriftstellerin wurde Doris Dörrie durch ihre Erzählungen und Romane sowie zahlreichen Kinderbücher bekannt, darunter „Liebe, Schmerz und das ganze verdammte Zeug“ (1987), „Bin ich schön?“ (1994), „Was machen wir jetzt?“ (2000) und der Roman „Das blaue Kleid“ (2002). 2011 erschien ihr Roman „Alles inklusive“, Ihr jüngstes Buch „Diebe und Vampire“ wurde 2015 publiziert. Doris Dörrie ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1996 ist sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden, 2002 erhielt sie den Kulturellen Ehrenpreis der Landeshauptstadt München.
Das Literaturfest München wird veranstaltet vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern und dem Literaturhaus München in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Bilder der Kuratorin und nähere Infos zum Literaturfest München unter www.literaturfest-muenchen.de
Pressekontakt: Susanne Meierhenrich, Literaturfest München, presse@ litmuc.de oder smeierhenrich@t-online.de .