Jedes Jahr richten der BUND Naturschutz Bayern und die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft eine Wiesenmeisterschaft aus, um die Leistungen der Landwirtschaft für den Erhalt artenreicher Wiesen und Weiden zu würdigen. Unter dem Motto „Vom Alpenrand bis zur Metropole, Ökomodellregion Miesbach und Biostadt München“ konnten sich heuer Landwirtinnen und Landwirte aus den Landkreisen Miesbach und München sowie aus der Landeshauptstadt München für die mittlerweile 9. Meisterschaft dieser Art bewerben. Von 31 teilnehmenden Betrieben stammten sieben aus München.
Viele würden die schönste und artenreichste Wiese wohl am Alpenrand oder auf einer Alm vermuten. Gewonnen hat am Ende aber der Aubinger Landwirt Johann Oberhauser mit einer Wiese in München. Sie liegt im geschützten Landschaftsbestandteil Langwieder Heide. Familie Oberhauser bewirtschaftet die Fläche seit vielen Jahren zur Gewinnung von Pferdeheu. Entscheidend war für die Fachjury die Artenvielfalt an Blütenpflanzen. Bewertet wurde aber auch, dass das Erntegut eine sinnvolle landwirtschaftliche Verwertung findet.
Der Sieg der Familie Oberhauser zeigt: Auch in der Großstadt kann es gelingen, gemeinsam mit der Landwirtschaft die Biodiversität in der Landschaft zu erhalten und zu verbessern. Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich gesunde, umweltgerechte, regionale und preisgünstige Nahrungsmittel. Bei dieser Produktion soll die Kulturlandschaft mit ihrem Erholungswert bewahrt und der Tierschutz eingehalten werden. Zusätzlich wächst München weiter und beansprucht zusätzliche Flächen für die Siedlungs- und Gewerbeentwicklung, für Infrastruktur und Ausgleichsmaßnahmen.
Im Bewusstsein dieser Herausforderungen unterstützt die Landeshauptstadt München mit dem Programm Münchner Grüngürtel die lokale Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte. Auch die staatlichen Fördergelder des Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramms und die Biotoppflegemittel aus dem städtischen Haushalt werden dazu verwendet, schwierig zu bewirtschaftende Flächen zu nutzen und zu pflegen, um die Artenvielfalt zu bewahren.