Designpreis der Landeshauptstadt München für Otto Künzli Archiv
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Rathaus Umschau 159 / 2017, veröffentlicht am 23.08.2017
Professor Otto Künzli, Schmuckkünstler und Hochschullehrer an der Akademie der Bildenden Künste München, wird mit dem Designpreis der Landeshauptstadt München 2017 ausgezeichnet. Das hat der Feriensenat des Münchner Stadtrats auf Empfehlung einer Jury heute beschlossen. Der mit 10.000Euro dotierte Designpreis wird alle drei Jahre für ein herausragendes Gesamtwerk von Münchner Künstlerinnen und Künstlern in den Bereichen Angewandte Künste und Design verliehen oder für besondere Leistungen, die Persönlichkeiten in Wissenschaft und Lehre beziehungsweise der Kunstvermittlung für die Bedeutung Münchens in diesem Bereich erbracht haben. Bisherige Preisträger sind: Hermann Jünger, Herbert H. Schultes, Ingo Maurer, Günter Gerhard Lange, Erico Nagai, Rolf Müller, Alexander Neumeister und Florian Hufnagl.
Die Jury begründete ihren Vorschlag wie folgt:
„Otto Künzli hat mit seinen Arbeiten den zeitgenössischen Autoren- schmuck international nachhaltig geprägt – und dies sowohl als Künstler wie auch als Hochschullehrer an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Seine herausragende Rolle hat entscheidenden Anteil daran, dass die Landeshauptstadt München heute weltweit als ein Zentrum des Autorenschmucks gesehen wird – ein Phänomen, das sich Jahr für Jahr auf der Schmuckschau der Internationalen Handwerksmesse widerspiegelt. Dieses internationale Renommee ist nicht nur der Einzigartigkeit seiner Ar- beiten und der hohen Qualität seiner Fertigkeiten zu danken – hinter dem hohen inhaltlichen Anspruch seiner Werke verbergen sich seine Freiheit im Denken, sein unkonventioneller Ansatz und sein hintergründiger Humor. 1948 in Zürich geboren, studierte Otto Künzli dort an der Schule für Gestaltung. Nach seinem Abschluss als Goldschmied war er bei verschie- denen renommierten Goldschmieden tätig, die sich eine Erneuerung der Schmuckkunst zum Ziel gesetzt hatten. Diesem Anspruch folgend, zog
Otto Künzli nach München, um von 1972 bis 1978 an der Schmuckklasse bei Hermann Jünger zu studieren, dessen Lehrstuhl er 1991 übernahm. Knapp über 30 Jahre alt, widmete ihm das Schmuckmuseum Pforzheim bereits eine erste Einzelausstellung. Inzwischen sind es weltweit 50 Einzelausstellungen, in denen seine künstlerische Arbeit gewürdigt wurde – zuletzt im Tokyo Metropolitan Teien Art Museum. Zahlreiche seiner Schmuckarbeiten finden sich in den bedeutendsten Museen der Welt. Durch Lehraufträge in New York beziehungsweise Gastprofessuren wie zum Beispiel am Royal College in London sowie Vortragsreihen und Werkstatt-Projekte in den USA, Australien, Neuseeland, Singapur und Japan regte er Generationen von Studierenden an, Schmuck als künstlerische Aussage von geistigen Inhalten zu verstehen und dennoch stets tragbar zu bleiben. Damit ist es Otto Künzli gelungen, nicht nur konventionelle Vorstellungen von Goldschmiede-Schmuck zu überwinden, sondern seine Arbeiten auch mit relevanten gesellschafts- beziehungsweise soziopolitischen Komponenten zu verbinden.“
Der Jury unter dem Vorsitz des Kulturreferenten Dr. Hans-Georg Küppers gehörten an: Professor Volker Albus von der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Professorin Anne Bergner von der Hochschule für Design Coburg, Professor Dr. Florian Hufnagl, Preisträger 2014, Professor Peter Naumann von der Hochschule für angewandte Wissenschaften München, Bettina Schulz, NOVUM – will Magazine Verlag, Irene Schoppmeier, Deutsche Meisterschule für Mode Designschule München sowie aus dem ehrenamtlichen Stadtrat Horst Lischka und Dr. Constanze Söllner-Schaar (beide SPD-Fraktion), Johann Stadler und Dr. Manuela Olhausen (beide CSU-Fraktion) sowie Thomas Niederbühl (Fraktion die Grünen/Rosa Liste). Die Preisverleihung findet im Rahmen einer geschlossenen Feier am 23. Oktober im Alten Rathaus statt.
Weitere Informationen unter www.muenchen.de/kulturfoerderung, Stichwort „Preise“.