Oberbürgermeister Dieter Reiter kondoliert der Witwe des Komponisten Professor Wilhelm Killmayer zum Tod ihres Mannes:
„Mit großer Trauer und Bestürzung habe ich die Nachricht vom Tode Ihres Mannes am Tag vor seinem 90. Geburtstag erhalten. Im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und vor allem persönlich möchte ich Ihnen und Ihrer Familie zu diesem schmerzlichen Verlust mein herzliches Beileid ausdrücken.
‚Musik ist für mich in erster Linie Kontur und Sprache. Musik soll zu mir sprechen, nicht mich einhüllen‘, hat Ihr Mann einmal in einem Zeitungsinterview gesagt. Moden und Richtungen blieben ihm, dem unangepassten Komponisten par excellence, immer fremd. Seine Werke ließen sich nicht einordnen in die gängigen Kategorien der zeitgenössischen Musik. Unbeirrt ist er all die Jahrzehnte seinen eigenen künstlerischen Weg gegangen. Ich möchte besonders seinen großen Einfluss auf das Musikleben, weit über München hinaus, hervorheben. Er hat nicht nur als Komponist, sondern auch als Lehrer und Mentor die Musikszene maßgeblich beeinflusst. Unter seiner Generation gab es kaum jemanden, der so unermüdlich und interessiert die Konzerte der jungen Kollegen und Kolleginnen besuchte, um immer aktuell informiert über die Fortentwicklung der musikalischen Strömungen zu sein und den Dialog mit ihnen zu suchen.
Neben seiner eigenen Kompositionstätigkeit war für Wilhelm Killmayer auch die Förderung des musikalischen Nachwuchses immer ein besonderes Anliegen. In seiner über 20-jährigen Lehrtätigkeit an der Münchner Musikhochschule hat er viele junge Menschen auf ihrem Weg in die Professionalität begleitet und sie zur Umsetzung ihrer eigenen kompositorischen Vorstellungen und Ideen ermutigt.
Wilhelm Killmayer erhielt für sein Schaffen zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter den Musikpreis seiner Heimatstadt München und die Medaille ‚München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens‘ in Gold. Ihm zu Ehren war im Dezember 2017 aus Anlass seines 90.Geburtstages ein Musikfest im Gasteig geplant, um sein Schaffen in einer umfassenden Werkschau zu würdigen. Dass es nun ‚In memoriam Wilhelm Killmayer‘ stattfinden wird, ist besonders traurig und bitter. Ich wünsche Ihnen für die kommenden schweren Wochen viel Kraft und für die Zukunft auch Trost in dem Wissen, dass das Werk und das Wirken Ihres Mannes nie vergessen werden wird. Sein Tod ist ein großer Verlust für uns alle. Ich darf Ihnen versichern, dass ihm seine Heimatstadt München stets ein ehrendes Andenken bewahren wird.“