Mehr Energie- und Kosteneffizienz in öffentlichen Gebäuden durch ausgebildetes Personal
Antrag Stadtrats-Mitglieder Herbert Danner und Sabine Krieger (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste) vom 27.10.2016
Antwort Baureferentin Rosemarie Hingerl:
Sie haben am 27.10.2016 Folgendes beantragt: „Der Stadtrat beschließt die Energie- und Kosteneffizienz öffentlicher Gebäude durch eine gezielte Weiterbildung ihrer technischen Hausverwalter*innen in diesem Bereich zu stärken. Ein Konzept wird von den zuständigen Referaten entwickelt, dem Stadtrat vorgestellt und sobald wie möglich umgesetzt.“
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Der Inhalt Ihres Antrages betrifft jedoch eine laufende Angelegenheit i. S. von Art. 37 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 GO und §22 GeschO, deren Erledigung dem Oberbürgermeister obliegt, da ein Weiterbildungskonzept bereits vorliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher rechtlich nicht möglich.
Zu Ihrem Antrag vom 27.10.2016 teilen wir Ihnen aber Folgendes mit:
Das bereits bestehende und bewährte Weiterbildungskonzept des zentralen Energiemanagements im Baureferat bildet die Technischen Hausverwaltungen auf drei Wegen fort:
-In Vor-Ort-Beratungen wird Fachwissen vermittelt und Hinweise zum Energie- und Wassersparen gegeben, die speziell auf das jeweilige betreute Gebäude abgestimmt sind. Die Technischen Hausverwaltungen können konkrete Fragen stellen und unklare Details der betreuten Anlage mit Fachkräften diskutieren, um sich der Möglichkeiten ihrer Anlage bewusst zu werden und dies im alltäglichen Betrieb umzusetzen. So erhalten die Technischen Hausverwaltungen durch die Beteiligung bei Energiesparprojekten und -programmen des zentralen Energiemanagements implizit eine energetische Beratung und Einweisung in die von ihnen betreute Anlage. Konkret wurden so beim Energiesparkonzept ESK 2000 in den letzten 6 Jahren mehr als 370 Schulungen vor Ort durchgeführt. Die Erfahrungen des Baureferates zeigen, dass für Einsparerfolge eine nachhaltige Motivation der Technischen Hausverwaltungen nötig ist, die stark von der Beratung und Präsenz vor Ort abhängt.
-Zusätzlich werden in den Motivationsprogrammen zu einem energieeffizienten Nutzerverhalten, wie „Fifty-Fifty“ und „Pro Klima – Contra CO2“,die Technischen Hausverwaltungen angehalten, in Eigeninitiative ihren Betrieb der technischen Anlagen anzupassen und damit einen wertvollen Beitrag für die Ziele des Klimaschutzaktionsplans zu leisten. -Im allgemeinen Fortbildungsprogramm der Landeshauptstadt München bietet das zentrale Energiemanagement allen städtischen Objektverantwortlichen das Seminar „Effizientes Energiemanagement beim Betreiben von haus- und elektrotechnischen Anlagen“ auf freiwilliger Basis an. Die Teilnehmenden werden sensibilisiert, beim Gebäudebetrieb Energie effizienter einzusetzen, dazu verfügbare Möglichkeiten für die technische Hausverwaltung werden aufgezeigt.
Das in Ihrem Antrag erwähnte Seminar „Amtsmeister-Schulung“ kann nur mit Hilfe der Vermieterreferate (Referat für Bildung und Sport und Kommunalreferat) erfolgreich intensiviert werden, da diese für das Personal der Technischen Hausverwaltungen und dessen Fortbildung verantwortlich sind. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die 67 komplexesten Objekte des städtischen Gebäudepools, zu denen auch das im Antrag genannte Gymnasium Trudering zählt, von qualifizierten Fachhandwerkern des Baureferates bedient und betrieben werden. Bei den übrigen Objekten liegt die Bedienung bei den Technischen Hausverwaltungen des Vermieterreferates, die je nach Größe des Objekts entweder direkt vor Ort anwesend sind oder von einer anderen Stelle mitverwaltet werden. Das zuständige Vermieterreferat kann durch geeignete Anreize dafür sorgen, dass sich sein Personal verstärkt bei dem angebotenen Seminar anmeldet. Das zentrale Energiemanagement im Baureferat wird kurzfristig auf steigende Anmeldezahlen reagieren und zusätzliche Schulungstermine anbieten. Bei Bedarf wird die Unterstützung externer Dienstleister und Ingenieurbüros eingeholt, um die Schulungen abwechslungsreich zu gestalten und den Teilnehmenden möglichst direkt umsetzbares Fachwissen auf hohem Niveau mitzugeben.
Im Sinne Ihres Antrages wird das Baureferat die Klimaschutzmaßnahme 8.2.4 „Intensivierung der Weiterbildung für Technische Hausverwaltungen stadteigener Gebäude im Bereich der Energie- und Kosteneffizienz“ in die Beschlussvorlage zum Klimaschutzprogramm 2018 des Integrierten Handlungsprogramms Klimaschutz für München einbringen. Ziel dieser Maßnahme ist eine noch stärkere Beteiligung der Vermieterreferate an der Weiterbildung für Technische Hausverwaltungen durch das zentrale Energiemanagement des Baureferates.
Wir bitten von den Ausführungen Kenntnis zu nehmen und gehen davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.