Der Stadtrat hat im Kreisverwaltungsausschuss ein Paket mit Pilotprojekten zu Verbesserungen für den Radverkehr beschlossen. Dazu gehört: Vorfahrt für Radler in Fahrradstraßen, der Grüne Pfeil für Radler und ein Versuch zur Grünen Welle für Fahrradfahrer. München will Vorreiter sein und neue Regeln testen.
Schon jetzt gibt es in München bundesweit die meisten Fahrradstraßen, aktuell sind es 60. Laut einer Untersuchung im Auftrag des Kreisverwaltungsreferats sind in fast allen Fahrradstraßen schon jetzt mehr Radler als Autofahrer unterwegs. Künftig könnten die Radler in diesen Straßen Vorfahrt haben. Die bisherige Rechts-vor-Links-Regelung bremst den Fluss auf der Fahrradstraße und ist immer wieder auch Ursache von Unfällen. Sollen die Radler hier grundsätzlich Vorfahrt bekommen, müsste aber die Straßenverkehrsordnung geändert werden. Eine der Pilotstrecken soll die Clemensstraße sein.
Auch einen grünen Rechtsabbiegepfeil für Radler will das KVR als Pilotprojekt testen. Das neue Verkehrszeichen, es zeigt einen Radfahrer und einen grünen Pfeil, würde Radlern das vorsichtige Rechtsabbiegen auch erlauben, wenn die Ampel auf Rot steht. Grüner Pfeil für Radler und Vorfahrt für Radler in Fahrradstraßen benötigen für die Testphase eine Ausnahmegenehmigung des Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr. Sollten die Tests erfolgreich sein, kann die Stadt zusammen mit dem Deutschen Städtetag auf eine bundesweit gültige Änderung der Straßenverkehrsordnung hinarbeiten.
Außerdem geplant ist der Testlauf einer Grünen Welle für Fahrradfahrer in der Schellingstraße. Die belebte Straße im Univiertel mit Linienbusverkehr, Autos und Radlern ist ein anspruchsvolles Umfeld für einen Test unter realistischen Bedingungen.