Einfahrt von der Ifflandstraße in den Isar-Ring – Fahrtrichtung Ost verbessern!
Antrag Stadträte Richard Quaas und Johann Sauerer (CSU-Fraktion) vom 1.2.2017
Antwort Kreisverwaltungsreferent Dr. Thomas Böhle:
Wir kommen zurück auf Ihren Antrag vom 1.2.2017 und möchten uns zunächst für die stillschweigende Zustimmung zu den beantragten Fristverlängerungen bedanken.
In Ihrem Antrag fordern Sie die Verwaltung auf zu prüfen, wie die Einfahrt aus der Ifflandstraße in den Isarring in östlicher Fahrtrichtung verbessert werden kann, und entsprechende Umbauvorschläge zu unterbreiten.
In der Begründung dazu führen Sie Folgendes aus:
Die Einfahrt in den Isarring sei – in östlicher Fahrtrichtung von der Ifflandstraße her – bisher nur mit großer Mühe und unter Gefahren möglich, da es keine Einfädelungsspur auf den Ring gibt. Dies führe immer wieder zu Problemen, weil auf dem Ring kaum Unterbrechungen des Fahrzeug-
stroms zu verzeichnen seien und so eine Einfahrt nur sehr schwierig möglich sei und erhebliche Unfallgefahren mit sich bringe.
Nach § 60 Abs. 9 GeschO des Stadtrates dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist.
Das Kreisverwaltungsreferat als Straßenverkehrsbehörde trifft Maßnahmen auf öffentlichem Verkehrsgrund nach den Bestimmungen der Straßenverkehrsordnung. Der Vollzug der Straßenverkehrsordnung ist eine laufende Angelegenheit, deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und §22 GeschO dem Oberbürgermeister obliegt. Eine beschlussmäßige Behandlung der Angelegenheit im Stadtrat ist daher nicht möglich.
Ich kann Ihnen aber Folgendes mitteilen:
Das Kreisverwaltungsreferat hat die Sachlage aus verkehrlicher Sicht begutachtet und das Baureferat um Stellungnahme hinsichtlich möglicher Umbaumaßnahmen gebeten.Derzeit stellt sich die Verkehrssituation an der Einfahrt der Ifflandstraße in den Isarring in Fahrtrichtung Südost folgendermaßen dar:
In der morgendlichen Spitzenstunde fahren ca. 180 Fahrzeuge pro Stunde von der Ifflandstraße in den Isarring in Fahrtrichtung Südost ein. Am Abend sind es ca.300 Fahrzeuge. Auf der rechten Spur des Isarrings fahren im Bereich der Zufahrt von der Ifflandstraße morgens ca. 930 Fahrzeuge pro Stunde, am Abend sind es ca. 750 Fahrzeuge.
Da die theoretische Leistungsfähigkeit einer Fahrspur bei ca. 1.800 Fahrzeugen pro Stunde liegt, entstehen somit in beiden Spitzenstunden Lücken im fließenden Verkehr auf dem rechten Fahrstreifen des Isarrings, welche von den Einbiegern aus der Ifflandstraße genutzt werden können. Zur Unterstützung des Einfahrvorgangs ist der Spurwechsel auf dem Isarring zwischen der Ausfahrt zur Ifflandstraße stadteinwärts und der Einfahrt von dieser in Fahrrichtung Südost, von der linken auf die rechte Fahrspur mittels Fahrspurmarkierung untersagt. Der Wechsel von der rechten auf die linke Fahrspur ist erlaubt. Hierdurch ist es Fahrzeugen auf der rechten Fahrspur möglich, auf die linke Fahrspur zu wechseln, falls der rückwärtige Verkehr dies zulässt, um Fahrzeugen aus der Ifflandstraße das Einfahren zu erleichtern.
Wie von Ihnen bereits im Antrag beschrieben, sieht auch das Kreisverwaltungsreferat eine zusätzliche Einfädelspur von der Ifflandstraße auf den Isarring in Fahrtrichtung Südost aus Platzgründen ohne Verbreiterung des Brückenbauwerks als nicht realisierbar. Die vorgeschriebenen Mindestbreiten (Gehbahn 2,50 Meter, Radweg 2,00 Meter, Fahrbahnbreite 3,50 Meter) lassen eine zusätzliche Fahrspur auf dem bestehenden Brückenbauwerk nicht zu.
Wollte man also kurzfristig an der Situation etwas verändern, dann verblieben aus unserer Sicht im derzeitigen Ausbauzustand folgende theoretische verkehrssteuernde Maßnahmen:
1. Vollsignalisierung des Einmündungsbereiches Ifflandstraße in Fahrt- richtung Südost in den Isarring
Der Einmündungsbereich der Ifflandstraße und der Isarring in Fahrrichtung Südost könnten theoretisch signalisiert werden. Da aber in diesem Fall mit erheblichen Leistungsdefiziten für den Isarring in Fahrtrichtung Südost gerechnet werden müsste, müsste die Signalisierung mit dem Grundsatz „Sicherheit vor Leistungsfähigkeit“ begründbar sein.Laut Mitteilung des Polizeipräsidiums ist die Unfallsituation im Einmündungsbereich jedoch unauffällig. Ein Handlungsbedarf aufgrund konkreter Sicherheitsprobleme ist somit nicht gegeben.
2. Zuflussdosierung der Ifflandstraße
Statt einer Vollsignalisierung bestünde auch die Möglichkeit einer Teilsignalisierung. Hierbei würde lediglich die Auffahrt der Ifflandstraße auf den Isarring mittels eines zweiteiligen Signals („ROT“ - „GELB“ - „DUNKEL“) signalisiert. Der Verkehr auf dem Isarring würde mittels Induktionsschleifen erfasst. Nur bei ausreichenden Lücken auf dem Isarring würde das Signal auf der Ifflandstraße mit „DUNKEL“ eine indirekte Freigabe anzeigen. Im Grundzustand stünde das Signal auf „ROT“.
Die Einfahrt würde für die Autofahrer mit dieser Regelung zwar etwas entspannter, gegenüber der bisherigen Verkehrsregelung (Stoppschild) würde allerdings die Leistungsfähigkeit der Ifflandstraße in Fahrtrichtung Südost (insbesondere in den Spitzenstunden) weiter absinken.
Da, wie oben schon erwähnt, die Unfallsituation im Einmündungsbereich unauffällig ist, gibt es keine ausreichende Rechtfertigung, eine leichte Verbesserung der Einfädelsituation gegen eine Verschlechterung des Verkehrsflusses, mit seinen Folgen für Umwelt und Aggression bei den Autofahrern, zu tauschen.
Das Kreisverwaltungsreferat sieht daher keine Möglichkeit, das Einfahren von der Ifflandstraße in den Isarring Richtung Osten über verkehrssteuernde Maßnahmen zu verbessern.
Bauliche Änderungen des Brückenbauwerks
Das zuständige Baureferat, Hauptabteilung Ingenieurbau teilte uns hierzu Folgendes mit:
„Im Zusammenhang mit den Planungen zum Tunnel Englischer Garten soll im Rahmen einer Machbarkeitsstudie unter anderem geprüft werden, wie sich das Tunnelprojekt auf die Einmündung der Ifflandstraße in östlicher Richtung auswirkt und welche Maßnahmen im Bereich der Einmündung möglich und sinnvoll sind.
Die Kennedy-Brücke hat in östlicher Richtung zwei Fahrspuren mit einer Breite von jeweils 3,50 Meter sowie einen Geh- und Radweg mit einer Ge-samtbreite von 4,50 Meter. Aufgrund geänderter Vorschriften ist in absehbarer Zeit im Bereich des Radweges ein Anprallschutz (abweisende Schutzeinrichtung) einzubauen. Hierdurch verringert sich die nutzbare Breite des Geh- und Radweges um ca. 1 Meter. Für die Aufnahme einer weiteren Fahrspur in östlicher Richtung müsste entweder der bestehende Brückenüberbau verbreitert oder ein neuer, breiterer Brückenbau erstellt werden. Ob eine Verbreiterung des bestehenden Überbaus überhaupt möglich ist und welche der beiden Varianten vor dem Hintergrund des baulichen Zustands der Brücke die wirtschaftlichere Lösung wäre, wird im Rahmen der o.g. Machbarkeitsstudie untersucht.“
Fazit
Die Einfahrt von der Ifflandstraße auf den Isarring in Fahrtrichtung Südost ist im Bestand zwar aufgrund des „stumpfen“ Straßenanschluss und fehlendem Beschleunigungsstreifen nicht optimal. Dennoch halten sich die Wartezeit an der Einmündung aufgrund der oben beschriebenen Lücken im fließenden Verkehr auf dem rechten Fahrstreifen des Isarrings in Grenzen. Laut Mitteilung des Polizeipräsidiums ist die Unfallsituation im Einmündungsbereich unauffällig. „Ein Unfallhäufungspunkt ist gemäß den Richtlinien der Unfallkommission nicht erkennbar.“
Signaltechnische Maßnahmen könnten zwar die Sicherheit zusätzlich erhöhen, hätten jedoch je nach Signalisierungsart erhebliche negative Auswirkungen bezüglich der Leistungsfähigkeit.
Das Kreisverwaltungsreferat sieht aufgrund dieser Sachlage keine Möglichkeit, über verkehrssteuernde Maßnahmen das Einfahren von der Ifflandstraße in den Isarring zu erleichtern.
Die Auswirkungen der zukünftigen Verkehrssituation durch den Isarring-Tunnel (Tunnel Englischer Garten) werden im Rahmen der o.g. Machbarkeitsstudie untersucht und mögliche Ausbauvorschläge (z.B. Verbreiterung der Kennedy-Brücke) zu gegebener Zeit dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt.
Ich bitte von den Ausführungen Kenntnis zu nehmen und gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit trotzdem in Ihrem Sinne abgeschlossen ist.