Gleich drei neue Filmreihen beginnen in der kommenden Woche im Filmmuseum: Am Mittwoch, 6. September, startet die Themenreihe „200 Jahre Fahrrad“ zum Jubiläum des unverzichtbaren Gefährts mit zwölf internationalen Spielfilmen und einem Kurzfilmprogramm, in denen das Fahrrad eine zentrale Rolle einnimmt. Am Freitag, 8. September, beginnen eine Reihe zum unbekannten Kino der Adenauerjahre sowie eine Retrospektive des amerikanischen Künstlers und Regisseurs David Lynch mit seinen Kurz- und Kinofilmen.
Die Filmgeschichte bietet erstaunlich viele hochkarätige Filme – Komödien, Actionfilme, Dramen, Sportfilme – in denen das Fahrrad eine zentrale Rolle spielt. Aus Anlass seines 200. Jubiläums hat das Filmmuseum Filme zwischen 1948 und 2013 aus möglichst verschiedenen Ländern ausgewählt, in denen das Fahrrad als Traum- und Prestigeobjekt, als Fortbewegungsmittel, Arbeits- oder Sportgerät einen besonderen Stellenwert einnimmt. Den Auftakt bildet am Mittwoch, 6. September, um 21 Uhr der wohl bekannteste Fahrradfilm „Ladri di biciclette“, der neorealistische Klassiker von Vittorio de Sica. Weitere Filme sind unter anderem „Tatis Schützenfest“ (1949), die Coming-of-Age-Komödie „Breaking Away“ (1979), das Drama „Das Fahr rad“ (1982) und Peter Lilienthals Parabel „Der Radfahrer vom San Cristóbal“ (1988). Ein Kurzfilmprogramm am Donnerstag, 12. Oktober, zeigt zudem eine Auswahl der schönsten Fahrradszenen der Filmgeschichte. „Besser als sein Ruf“ ist der Untertitel der Reihe „Kino der Adenauer jahre“, das jenseits vom verklärenden Heimatfilm und der leichten Komödie bis 16. Dezember die dunkle Seite des Wirtschaftswunderkinos der BRD zwischen 1949 und 1963 zeigt. Filmtitel wie „Sündige Grenze“ (1951) von Robert A. Stemmle, ein westdeutscher Western über junge Schmuggler, „Die goldene Pest“ (1954) von John Brahm über den Dollarrausch in einem pfälzischen Dorf oder „Heiße Ernte“ (1956) von Hans H. König über das Schicksal von Vertriebenen, die als Erntehelfer am Bodensee arbeiten, sprechen für sich.
Der Künstler und Regisseur David Lynch zählt zu den eigenwilligsten zeitgenössischen Filmemachern. Prägende stilistische Elemente seiner Filme sind albtraumhafte, surrealistische Bilder und ein präzises Sounddesign. Lynch schuf Dystopien wie den Schwarzweißfilm „Eraserhead“ (1977), den Kleinstadt-Thriller „Blue Velvet“ (1986) mit Laura Dern, Isabella Rossellini und Kyle MacLachlan und natürlich die legendäre Fernsehserie „Twin Peaks“. In der Retrospektive, die bis 15. Oktober läuft, ist auch der aktuelle Dokumentarfilm von Joan Nguyen, Rick Barnes und Olivia Neer gaard-Holm, „David Lynch: The Art Life“ (2016) vertreten.
Weitere Informationen zum Programm gibt es unter
www.muenchner-stadtmuseum.de/film.
Karten können vorbestellt werden unter Telefon 233 96450.
Der Eintritt kostet 4 Euro/3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge.