Pilotprojekt „Kinder.GARTEN“
Antrag Stadtrats-Mitglieder Beatrix Burkhardt, Alexandra Gaßmann, Sebastian Schall und Dorothea Wiepcke (CSU-Fraktion) vom 9.2.2017
Antwort Stadtschulrätin Beatrix Zurek:
Nach §60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist. Bei den von Ihnen mittels Antrag vorgebrachten Anregungen handelt es sich jedoch um eine laufende Angelegenheit, die für die Stadt München keine grundsätzliche Bedeutung hat und auch keine erhebliche Verpflichtung erwarten lässt. Daher obliegt deren Besorgung nach Art. 37 Abs. 1 GO und §22 GeschO dem Oberbürgermeister, weshalb eine Beantwortung auf diesem Wege erfolgt.
Für die verzögerte Bearbeitung bitte ich um Verständnis und danke für die Gewährung der Verlängerung der Bearbeitungsfrist bis Ende August 2017. Das vorliegende Antwortschreiben ist mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt abgestimmt.
In Ihrem Antrag baten Sie darum, der Stadtrat möge Folgendes beschließen:
„a) Die Landeshauptstadt München startet ein Pilotprojekt ‚Kinder.GARTEN‘.
b) In einem ersten Schritt wird pro Stadtbezirk eine Kindertagesstätte mit 1.000 Euro gefördert. Hiermit können Hochbeet, Pflanzen, Saatgut, Gartengeräte, Regenwassertonnen, Arbeitshandschuhe etc. finanziert werden.
c) Pro Kindertagesstätte werden 1 – 2 MitarbeiterInnen entsprechend geschult.
d) Nach einem Jahr wird das Pilotprojekt evaluiert und dem Stadtrat über die Ergebnisse berichtet.“
Hierzu kann ich Ihnen Folgendes mitteilen:
Das wichtige Thema der Umwelt- und Gesundheitsbildung ist beim Referat für Bildung und Sport, KITA, Städtischer Träger, bereits gut in der regelmäßigen pädagogischen Arbeit verankert. Unter anderem führen einige der städtischen Einrichtungen seit Langem Gartenprojekte in eigener Regie durch, ebenso gibt es Vernetzungsprojekte mit Kleingartenanlagen oder Krautgarteninitiativen.Die Kindertageseinrichtungen werden bei der Gartengestaltung, z. B. bei der Errichtung von Hochbeeten, sehr gut durch das Baureferat unterstützt. Ausstattung, Geräte und Pflanzen werden zur Verfügung gestellt bzw. können beschafft werden. Bei Bedarf erhalten die Einrichtungen auch fachliche Unterstützung und Fortbildungen.
Seit vielen Jahren gibt es zudem das Projekt „Naturerfahrungsräume“ zur Gestaltung der Außenanlagen. Hier werden in Zusammenarbeit mit Info Spiel e. V. und dem Baureferat, Abteilung Gartenbau, sanierungsbedürftige Außenanlagen von städtischen Kindertageseinrichtungen nach den Wünschen der Kinder, der Eltern und des Erziehungspersonals neu gestaltet. Ziel ist es, die Gartenräume so zu gestalten, dass sie für die Kinder vielfältig nutzbar und mit allen Sinnen erfahrbar werden. Dazu gehört auch die Anlage von Gemüse-, Kräuter- und Duftbeeten.
Der für alle Kindertageseinrichtungen geltende Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan benennt zum Thema Gesundheit unter anderem als Erziehungsziele den Wissenserwerb über gesunde Ernährung sowie über die Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln. Nicht zuletzt deshalb legt der Städtische Träger großen Wert auf eine Essenszubereitung mit gesunden Lebensmitteln vor Ort in den Kindertageseinrichtungen. Hier können die Kinder sich im eigenen Tun beteiligen und z. B. selbst gezogenes Gemüse zubereiten.
Einige Kindertageseinrichtungen haben zudem das Thema Umweltbildung und Gesundheit in ihren Hauskonzeptionen als Schwerpunkt aufgenommen.
Vor diesem Hintergrund ist ein weiteres Projekt zum Thema Umwelt- und Gesundheitsbildung nicht erforderlich. Gerne können die unterschiedlichen Projekte und Aktivitäten der Kindertageseinrichtungen vor Ort in Augenschein genommen werden.
Ich hoffe, die vorstehenden Ausführungen zeigen, dass das in Ihrem Antrag formulierten Anliegen vom Städtischen Träger in der Sache geteilt wird und bereits in der Praxis umgesetzt wird.
Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.