Am Mittwoch, 20. September, 19 Uhr, führt Jakub Deka von der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34, das Zeitzeugenge- spräch „Erinnerungen hinter Stacheldraht“ mit Bogdan Bartnikowski. Das Gespräch wird auf Polnisch und Deutsch übersetzt.
Bogdan Bartnikowski, geboren 1932, wurde im Alter von zwölf Jahren in das KZ Auschwitz-Birkenau verschleppt. Er überlebte das Vernichtungslager und auch die Evakuierung nach Sachsenhausen, wo er bei Aufräumarbeiten im zerstörten Berlin helfen musste. Nach dem Krieg arbeitete er als Journalist und Autor. Seine traumatischen Kindheitserinnerungen schrieb er in den 1960er Jahren nieder.
Als Bartnikowski 1969 in Polen sein Buch „Eine Kindheit hinterm Stacheldraht“ veröffentlichte, berührte er ein Thema, das bis dahin weitgehend unbekannt war: Dass nicht nur Erwachsene im Zweiten Weltkrieg zu Tausenden in den Arbeits- und Vernichtungslagern „verschwanden“, sondern auch Kinder, war lange Zeit verschwiegen worden.
In seinen Erinnerungen beschreibt Bogdan Bartnikowski seine Kindheit in Holzbaracken, hinter Mauern, Zäunen und Gittern aus der Perspektive des Kindes. Neben persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen erzählt er parallel auch von den Schicksalen seiner Mithäftlinge und anderer polnischer Kinder aus dem Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Republik Polen in München und der Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung statt. Der Eintritt ist frei.