Münchner Künstlerinnen und Künstler stehen im Rahmen der Reihe „München rechts der Isar“noch bis Oktober mit ausgewählten Orten und Plätzen in Giesing, Haidhausen, Harlaching und Neuperlach in einem temporären Kunstdialog. Am Freitag, 6. Oktober, steht dabei Haidhausen im Mittelpunkt von zwei Aktionen: dem Kunstprojekt „Konsum-Werte-Madonna“ von Stephanie Senge sowie der Multimediaarbeit „Im Bunker“der Künstlerin Veronika Veit. Die Reihe „München rechts der Isar“ ist Teil der Kunst im öffentlichen Raum des Kulturreferats.
-Stephanie Senge startet um 12 Uhr mit ihrer Performance „Konsum-Werte-Madonna“ auf dem Wiener Platz. Senge begibt sich mit ausgewählten Konsumprodukten, die Werte wie Freiheit, Liebe, Kraft und Solidarität versprechen, auf eine Prozession, für die sie drei Madonnenfiguren geschaffen hat. Mit ihrem performativen Projekt hinterfragt die Künstlerin, wie weit sich die auf Produkten versprochenen „Werte“ mit unseren eigenen Wertvorstellungen in Einklang bringen lassen und Auswirkungen auf unser Konsumverhalten haben.
Mit einem ersten Teil war die Künstlerin bereits im September in Harlaching zu Gast. In Haidhausen werden die Einkäufe aus Discountern und Geschäften „rechts der Isar“ ausgestellt, bevor um 14 Uhr die „Konsum-Werte-Madonna“, begleitet von Musik-Mantras, damit bestückt wird. Um 17.30 Uhr begibt sich die Prozession unter Trommelbegleitung zum Hofbräukeller, wo sich um 18 Uhr im Isarsaal, 1. Stock, der Vortrag von Professor Dr. Wolfgang Ullrich „Werte, überall Werte. Was sie uns bringen und warum sie nicht ungefährlich sind“ anschließt. Die Teilnahme an den Aktionen sowie am Vortrag ist frei. Informationen unter www.muenchen.de/kunst und www.stephaniesenge.wordpress.com.
-Ebenfalls in Haidhausen, direkt am Gasteig, hat die Münchner Künstlerin Veronika Veit am dortigen S-Bahn Ausgang in Form eines Bunkereingangs die Multimediaarbeit „Im Bunker“ installiert. Ein Video bietet dabei Einblicke in den streng strukturierten Alltag einer im Bunker völlig isoliert lebenden Familie. In einer Zeit, in der es zunehmend um Individualisierung statt um Gemeinschaft geht und Selbstoptimierung bereits im Kindergarten ein Thema ist, soll diese Kunstintervention stören, aufrütteln und provozieren. Veronika Veit spricht am Freitag, 6. Oktober, 19 Uhr, im Gasteig, Rosenheimer Platz 5, Raum 0131, mit Susanna Touw, Leiterin Bereich Medienkunst, Sammlung Goetz München, über ihr Kunstprojekt. Informationen unter www.veronikaveit.com und unter www.muenchen.de/kunst. Der Eintritt ist frei.