Die Gerüche antiquarischer Bücher stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung im Museum Villa Stuck: In den Historischen Räumen ist ab Samstag, 7. Oktober, im Rahmen der Reihe RICOCHET die multisensorische Ausstellung „Die Bibliothek der Gerüche“ der japanischen Künstlerin Hisako Inoue zu sehen – zu riechen, zu tasten und zu hören. Hisako Inoue legt in ihren Ausstellungen großen Wert auf eine alle Sinne ansprechende Präsentation mit einem besonderen Schwerpunkt auf der olfaktorischen Wahrnehmung, bei der Gefühle und Erinnerungen durch einen bestimmten Geruch wachgerufen werden. Hisako Inoue dienen die Gerüche der Bücher, die sie in Antiquariaten, auf Flohmärkten oder in privaten Bücherregalen findet, als Kommunikationswerkzeug für Gefühle und Erinnerungen. Die Bandbreite der präsentierten Bücher, darunter eine Bibel oder ein „Lustiges Taschenbuch“, zeigt die allgemeine Verbundenheit des Menschen mit dem Buch.
Ein Anliegen Inoues ist es, den ansonsten vernachlässigten Geruchssinn in den Mittelpunkt des Interesses zu stellen. Die Künstlerin bietet im Rahmen der Ausstellung Workshops an, in denen sie die Methode der japanischen Duftzeremonie anwendet. Inoue sieht sich in der Tradition der japanischen Duftzeremonie, eine weltweit einzigartige Form der Duftkultur, die unter dem Namen „kodo“ bekannt ist, was wörtlich übersetzt „Lauschen auf den Duft“ bedeutet.
Hisako Inoue (geb. 1974) lebt und arbeitet in Yokohama, Japan. Neben ihrer Lehr- und Ausstellungstätigkeit vermittelt sie in Geruchsworkshops Aspekte der Geruchskunst. Seit 2006 bildet Hisako Inoue mit dem Soundkünstler Takuro Shibayama das Künstlerduo Airplug. Seit 2013 arbeitet sie mit der Wissenschaftlerin Dr. Mika Shirasu zusammen, die Gerüche an der Universität Tokio analysiert. 2016 war sie als Stipendiatin des internationalen Künstlerhauses Villa Waldberta der Landeshauptstadt München mit Duftworkshops zu Gast in München.
Die Ausstellung „RICOCHET #11. Hisako Inoue – Die Bibliothek der Gerüche“ wird am Freitag, 6. Oktober, 19 Uhr, mit Grußworten von Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters eröffnet. Michael Buhrs, Direktor des Museums Villa Stuck, hält eine kurze Begrüßung. Die Kuratorin Anne Marr gibt eine Einführung in das Thema. Tomio Sakamoto, Stellvertretender Generalkonsul Japans in München, spricht ein Grußwort.
Die Ausstellung „Hisako Inoue“ ist vom 7. Oktober bis 14. Januar, Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr sowie am ersten Freitag im Monat von 11 bis 22 Uhr im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, zu besichtigen. Der Eintritt kostet 9, ermäßigt 4,50 Euro und schließt den Besuch weiterer Sonderausstellungen ein. Nähere Informationen und das Rahmenprogramm sind unter www.villastuck.de ersichtlich.
(Siehe auch unter Terminhinweise)