Ein Großteil der Grünen Wellen im Stadtgebiet ist optimal auf die aktuelle Verkehrssituation angepasst und trägt so zu einer geringeren Umweltbelastung bei. Das Kreisverwaltungsreferat ist vom Stadtrat damit beauftragt, die Grünen Wellen in München auszuwerten und zu optimieren. Die bisherigen Auswertungen haben ergeben, dass die Grünen Wellen in relevantem Ausmaß die Fahrtdauer, die Zahl der Stopps und die Schadstoffbelastung der Luft verringern.
Zur Optimierung der Grünen Wellen hat das Verkehrsmanagement im Kreisverwaltungsreferat eine Software entwickelt, mit der Schaltzeiten von Ampeln aufeinander abgestimmt, bestehende Grüne Wellen optimiert und virtuell durchfahren werden können. Die perfekte Grüne Welle über lange Strecken oder in beide Fahrtrichtungen gibt es nur in der Theorie. Voraussetzung wäre ein schachbrettartiges Straßennetz, in dem alle 625 Meter eine Kreuzung kommt. In München ist dieser Abstand oft sogar kürzer als 300 Meter, unterschiedlich stark befahrene Straßen kreuzen sich, dazu kommen an jeder Kreuzung unterschiedlich stark genutzte Abbiegespuren und Überwege für Fußgänger und Radfahrer. Außerdem kann die bevorzugte Ampelschaltung für Bus und Tram eine Grüne Welle aus dem Rhythmus bringen, auch zu starker Verkehr lässt Grüne Wellen zusammenbrechen. In der Praxis sind Grüne Wellen deshalb nur zu bestimmten Zeiten und in jeder Straße nur in eine Fahrtrichtung möglich. Die Programme werden fallweise an die Situation vor Ort angepasst und etwa die Richtung der Grünen Welle im Tagesverlauf gedreht.
Im ersten Schritt hat das Kreisverwaltungsreferat die großen Einfallstraßen optimiert. Jetzt liegt der Schwerpunkt auf dem neuen Stadtteil Freiham und dem Münchner Westen, augewertet und optimiert werden sollen die Strecken Bodenseestraße, Hans-Steinkohl-Straße, Nordumfahrung Pasing und die Landsberger Straße. Nach derzeitigem Erfahrungsstand können im Schnitt ein bis zwei Grüne Wellen pro Monat optimiert und die Qualität der bestehenden Grünen Wellen gesichert werden.
Das Kreisverwaltungsreferat wird die Erkenntnisse dem Stadtrat in der nächsten Sitzung des Kreisverwaltungsausschusses am Dienstag, 17. Oktober, vorstellen.