„Ich gehe leidenschaftlich gerne ins Kino“, bekannte der Schriftsteller Klaus Mann. Mehr als 500 Einträge in seinen Tagebüchern beschäftigen sich mit Kinoerlebnissen. Mit seinem Vortrag „Mit Klaus Mann ins Kino. Aus dem Tagebuch eines leidenschaftlichen Cineasten“ präsentiert der Filmwissenschaftler Michael Töteberg am Mittwoch, 18. Oktober, um 19 Uhr in der Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23, anhand von Filmausschnitten den ältesten Sohn von Thomas Mann als leidenschaftlichen Kinogänger. Der Eintritt ist frei. Eingang über den barrierefreien Glasanbau an der Siebertstraße 2.
Klaus Mann schätzte durchaus einen „effektvoll gemachten Schmarren“ und war zugleich als engagierter Zeitgenosse interessiert am politischen Kino. Für Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ konnte er sich ebenso begeistern wie für Walt Disneys „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Natürlich verfolgte er, auch später im Exil, die Produktion der deutschen Filmindustrie. Besonders reizvoll sind gemeinsame Ausflüge ins Filmtheater. „Nachmittags, großer Familienbesuch im Kino“, notiert Klaus Mann im Tagebuch, wobei Papa Thomas, der in seinem Tagebuch das Ereignis ebenfalls festhält, den gesehenen Film ganz anders beurteilt.
Die Veranstaltung begleitet die Sonderausstellung „Mon Oncle. Klaus und Heinrich Mann“, die noch bis zum 13. Januar 2018 in der Moncensia im Hildebrandhaus zu sehen ist. Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm unter www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia.