„Die beste Bühne, die wir zur Zeit in München haben, ist die der Elf Scharfrichter“, so urteilte die lokale Presse im Dezember 1901, ein halbes Jahr nach Eröffnung des ersten Münchner Kabaretts. Mit prominenten Mitgliedern wie Frank Wedekind, Otto Falckenberg und Heinrich Lautensack gelang es den Scharfrichtern in dieser Zeit, sich als wichtige Institution innerhalb der Münchner Kulturszene zu etablieren. Zu ihren erklärten Absichten zählten die künstlerische Aufwertung der Unterhaltungskultur und damit einhergehend eine umfassende Erneuerung des Theaters, wie sie von zahlreichen Intellektuellen und Künstlern um 1900 angestrebt wurde.
In der Reihe „Aus den Beständen“ präsentiert die Musikwissenschaftlerin Dr. Judith Kemp im Gespräch mit Wolfgang Rathert, Professor für Historische Musikwissenschaft, am Donnerstag, 19. Oktober, um 19 Uhr, in der Monacensia im Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23, ihr Buch „‚Ein winzig Bild vom großen Leben‘. Zur Kulturgeschichte von Münchens erstem Kabarett Die Elf Scharfrichter (1901−1904)“. Mit dem soeben im Allitera Verlag erschienenen Buch liegt erstmals eine detaillierte Beschreibung, Analyse und Einordnung dieses vielbeachteten Theaterensembles vor, das die deutsche Kabarettgeschichte mitbegründete. Anatol Regnier, Enkel von Frank und Tilly Wedekind, führt gemeinsam mit der Autorin mit Liedern und Texten durch die Geschichte des ersten Münchner Kabaretts. Eine Einführung zum Thema hält Professor Dr. Waldemar Fromm, Institut für deutsche Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung per E-Mail an monacensia.programm@muenchen.de ist erforderlich. Eingang über den barrierefreien Glasanbau an der Siebertstraße 2.
Weitere Informationen zu den Beständen und zum Programm der Monacensia im Hildebrandhaus unter
www.muenchner-stadtbibliothek.de/monacensia.
Achtung Redaktionen: Ein digitales Rezensionsexemplar des Buches „Ein winzig Stück vom großen Leben“ von Judith Kemp ist zu beziehen per E-Mail an presse@allitera.de.