OB Reiter kondoliert zum Tod von Avital Ben-Chorin Archiv
-
Rathaus Umschau 198 / 2017, veröffentlicht am 18.10.2017
Oberbürgermeister Dieter Reiter kondolierte der Tochter von Avital Ben-Chorin: „Mit großem Bedauern habe ich vom Tod Ihrer Mutter erfahren. Zu diesem schmerzlichen Verlust möchte ich Ihnen im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und vor allem persönlich mein herzliches Mitgefühl ausdrücken.
Avital Ben-Chorin war seit vielen Jahren eng mit der Landeshauptstadt München verbunden. Ihre zahlreichen Reisen nach München – zunächst mit ihrem Ehemann Schalom Ben-Chorin, später dann auch allein und in Ihrer Begleitung – haben zu intensiven Begegnungen geführt und ein starkes Band zwischen Jerusalem und München geknüpft. Das Wirken Schalom Ben-Chorins, der eine der wichtigen Persönlichkeiten des interreligiösen Dialogs war, hat Avital Ben-Chorin in vorbildlicher Weise fortgesetzt. Bei vielen öffentlichen Auftritten hat sie das Verständnis zwischen den Religionen gefördert; die Begegnung von Menschen war ihr ein zentrales Anliegen.
Im Jahr 2009 hat Ihre Familie der Landeshauptstadt München Arbeitszimmer und Bibliothek des großen gelehrten Schalom Ben-Chorin zum Geschenk gemacht. Für Avital Ben-Chorin war diese Schenkung eine Herzensangelegenheit. Im Stadtarchiv wurde das Arbeitszimmer originalgetreu wieder aufgebaut und dient seitdem als Ort der Begegnung und des Dialogs aber auch der wissenschaftlichen Forschung. Dieses Geschenk ist eine bemerkenswerte Geste der Verbundenheit. Es unterstreicht aber auch, dass wir die bitteren Erfahrungen der Vergangenheit nicht vergessen dürfen.
Dass in der Versöhnung die Kraft für die Gestaltung der Zukunft liegt, war für Avital Ben-Chorin stets der Maßstab ihres Handelns. Für ein Miteinander, das von friedvollem, gegenseitigem Respekt getragen wird, hat sich Avital Ben-Chorin unermüdlich eingesetzt. Dafür gebührt ihr Dank und Anerkennung.
Ich wünsche Ihnen für die kommenden schweren Wochen viel Kraft und für die Zukunft auch Trost in dem Wissen, dass ihr Andenken bei der Landeshauptstadt München immer bewahrt werden wird.“