Professor Otto Künzli, Schmuckkünstler und bis 2014 Professor für Schmuck und Gerät an der Akademie der Bildenden Künste München, wird am Montag, 23. Oktober, durch Bürgermeister Josef Schmid mit dem Designpreis der Landeshauptstadt München 2017 ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Designpreis, wird alle drei Jahre für ein herausragendes Gesamtwerk von Münchner Künstlerinnen und Künstlern der Angewandten Künste und des Design verliehen oder für besondere Leistungen, die Persönlichkeiten in Wissenschaft und Lehre beziehungsweise der Kunstvermittlung für die Bedeutung Münchens in diesem Bereich erbracht haben. Die Veranstaltung findet vor geladenen Gästen statt. Die Jury begründete ihren Vorschlag wie folgt:
„Otto Künzli hat mit seinen Arbeiten den zeitgenössischen Autoren- schmuck international nachhaltig geprägt – und dies sowohl als Künstler wie auch als Hochschullehrer an der Münchner Akademie der Bildenden Künste. Seine herausragende Rolle hat entscheidenden Anteil daran, dass die Landeshauptstadt München heute weltweit als ein Zentrum des Au- torenschmucks gesehen wird – ein Phänomen, das sich Jahr für Jahr auf der Schmuckschau der Internationalen Handwerksmesse widerspiegelt. Dieses internationale Renommee ist nicht nur der Einzigartigkeit seiner Arbeiten und der hohen Qualität seiner Fertigkeiten zu danken – hinter dem hohen inhaltlichen Anspruch seiner Werke verbergen sich seine Freiheit im Denken, sein unkonventioneller Ansatz und sein hintergründiger Humor. 1948 in Zürich geboren, studierte Otto Künzli dort an der Schule für Gestaltung. Nach seinem Abschluss als Goldschmied war er bei verschiedenen renommierten Goldschmieden tätig, die sich eine Erneuerung der Schmuckkunst zum Ziel gesetzt hatten. Diesem Anspruch folgend, zog Otto Künzli nach München, um von 1972 bis 1978 an der Schmuckklasse bei Hermann Jünger zu studieren, dessen Lehrstuhl er 1991 übernahm. Knapp über 30 Jahre alt, widmete ihm das Schmuckmuseum Pforzheim bereits eine erste Einzelausstellung. Inzwischen sind es weltweit 50 Einzelausstellungen, in denen seine künstlerische Arbeit gewürdigt wurde – zuletzt im Tokyo Metropolitan Teien Art Museum. Zahlreiche seiner Schmuckarbeiten finden sich in den bedeutendsten Museen der Welt. Durch Lehraufträge in New York beziehungsweise Gastprofessuren wie zum Beispiel am Royal College in London sowie Vortragsreihen und Werkstatt-Projekte in den USA, Australien, Neuseeland, Singapur und Japan regte er Generationen von Studierenden an, Schmuck als künstlerische Aussage von geistigen Inhalten zu verstehen und dennoch stets tragbar zu bleiben. Damit ist es Otto Künzli gelungen, nicht nur konventionelle Vorstellungen von Goldschmiede-Schmuck zu überwinden, sondern seine Arbei- ten auch mit relevanten gesellschafts- beziehungsweise soziopolitischen Komponenten zu verbinden.“
Informationen auch unter www.muenchen.de/kulturfoerderung Stichwort „Preise“.
(Siehe auch unter Terminhinweise)