Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am Samstag, 25. November, gibt es auch dieses Jahr wieder ein umfangreiches und vielfältiges Veranstaltungsprogramm für ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben für alle Frauen, Mädchen und Jungen. Organisiert und durchgeführt wird es von einem breiten Aktionsbündnis von 44 beteiligten Organisationen, darunter Hilfsorganisationen für Frauen, Mädchen und Jungen bei Gewalt, Frauen- und Mädchenprojekte, Netzwerke, Verbände, Gewerkschaften, Parteien, sowie städtische Dienststellen, wie zum Beispiel die Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München.
Bürgermeisterin Christine Strobl ist Schirmpatin der Aktionswochen, die von Samstag, 4., bis Dienstag, 28. November, unter dem Motto „Für ein selbstbestimmtes Leben für alle Frauen, Mädchen und Jungen weltweit!“ stattfinden.
Gewalt gegen Frauen ist weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung. Auch in München ist Männergewalt ein virulentes Problem: Im Jahr 2016 wurden beim Polizeipräsidium München 3.130 Fälle von häuslicher Gewalt bearbeitet; es kam zu sieben Tötungsdelikten. 1.804 Opfer von „Häuslicher Gewalt“ wurden durch das Münchner Unterstützungsmodell – eine Kooperation des Polizeipräsidiums München mit fünf durch die Stadt München geförderten Facheinrichtungen und der Interventionsstelle des Landkreises München – beraten und begleitet. 682 richterliche Anordnungen nach dem Gewaltschutzgesetz wie Kontaktverbot und/oder Wohnungsüberlassung wurden erlassen.
Die Zahl der tatsächlich begangenen Gewaltdelikte an Frauen wird jedoch um ein Vielfaches höher geschätzt, da nur ein Bruchteil der betroffenen Frauen Anzeige erstatten.
In dem vielfältigen vierwöchigen Veranstaltungsprogramm der Aktionswochen sind wichtige Informationsveranstaltungen angekündigt, beispielsweise zum neuen Sexualstrafrecht, zum Gewaltschutzgesetz, über Präventions- und Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen, Mädchen und Jungen. Es gibt Selbstverteidigungskurse für Mädchen und Frauen, Fortbildungen, Informationen zum Strafrechtlichen Verfahren mit Besichtigung des Videovernehmungszimmers im Amtsgericht, und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen Themen wie zum Beispiel „Frauengesundheit nach Flucht und Migration“ sowie eine Straßenaktion am Samstag, 25. November, „Keine mehr“ um 12 Uhr am Viktualienmarkt. Donna mobile bietet Frauencafes zum Thema in neun verschiedenen Sprachen an.
Auf dem Programm stehen Filmvorführungen wie zum Beispiel der Dokumentarfilm von Helke Sanders „Befreier und Befreite“ über die Vergewaltigungen 1945 in Berlin, eine Lesung „Die Wahrheit über Freier. Selbstzeugnisse in Freierforen“ von der Aussteigerin Huschke Mau. Bilder der Künstlerin Maria Esther de la Vega zum Thema „Nie mehr Gewalt gegen Frauen“ sind ab Samstag, 11. November, zu sehen.
Zur zentralen Veranstaltung am Freitag, 24. November, zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, laden das Aktionsbündnis 2017, der Verein „Frauen helfen Frauen“ München und die Gleichstellungsstelle für Frauen um 18 Uhr ins Rathaus zum Thema „Umsetzung der Europaratskonvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Häusliche Gewalt in Deutschland. Was braucht es in München?“ ein. Bürgermeisterin Christine Strobl wird bei dieser Veranstaltung als Schirmpatin der Aktionswochen ein Grußwort sprechen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Auf einzelne Veranstaltungen, Kosten und Teilnahmebedingungen wird durch die Veranstalterinnen gesondert hingewiesen.
Das Veranstaltungsprogramm der Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen 2017 kann kostenlos abgeholt werden bei der Gleichstellungsstelle für Frauen im Rathaus, bei Kofra, Baaderstraße 30, in der Stadt-Information im Rathaus, bei den einzelnen Veranstalterinnen und beteiligten Einrichtungen und Organisationen. Die gesamten Informationen sind zu finden unter muenchen.de/frauengleichstellung oder www.aktiv-gegen-maennergewalt.de.
Achtung Redaktionen: Ansprechpartnerinnen für das Aktionsbündnis 2017 sind Sibylle Stotz, Frauen helfen Frauen e.V. Frauenhaus München, Telefon 64 51 69, E-Mail sibylle.stotz@web.de und Zara Pfeiffer, Gleichstellungsstelle für Frauen, Landeshauptstadt München, Telefon 2 33-9 24 67, E-Mail gst@muenchen.de