MVHS: Tagung zum „Russland-Komplex“ im Einstein 28 Archiv
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Rathaus Umschau 213 / 2017, veröffentlicht am 10.11.2017
Im Rahmen ihres Programmschwerpunkts „Russland-Komplex“ veranstaltet die Münchner Volkshochschule (MVHS) am Samstag, 11. November, von 14 bis 18.30 Uhr, im Vortragssaal des Bildungszentrums Einstein 28, Einsteinstraße 28, eine Tagung mit dem Titel „Die Sowjetunion und Deutschland im 20. Jahrhundert – Revolution, Krieg, Suche nach Verständigung“. Die Tagung widmet sich der wechselvollen Beziehungsgeschichte zwischen der Sowjetunion und Deutschland im 20. Jahrhundert. Sie waren Verbündete, Feinde, neutrale Weggefährten.
So wurde Lenin nicht zuletzt dank deutscher Unterstützung zum zentralen Akteur der Oktoberrevolution. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Sowjetunion deutschen Kommunisten zum Zufluchts- und zum Verfolgungsort. Der Hitler-Stalin-Pakt von 1939 wurde 1941 von Hitler gebrochen – mehr als 27 Millionen Einwohner der UdSSR verloren im Vernichtungskrieg ihr Leben. Deutschland ging als gespaltenes Land aus dem Krieg hervor; erst der Ostpolitik Willy Brandts gelang es, die Folgen der Spaltung zu lindern und eine Entspannung zwischen der Bundesrepublik und der UdSSR zu erreichen.
Das Schicksal der Menschen in der Sowjetunion, die häufig gewaltdominierte Beziehung beider Staaten zueinander sind in der Bundesrepublik über Jahrzehnte aus dem Blick geraten. Die russische beziehungsweise sowjetische Perspektive auf die gemeinsame Geschichte im 20. Jahrhundert ist noch heute hierzulande vielen fremd. Die Tagung lädt dazu ein, wenig bekanntes historisches Terrain zu erkunden und so auch einen neuen Blick auf die Gegenwart zu gewinnen.
Das Programm:
-14 Uhr: Die Russische Revolution und die deutsche Sozialdemokratie 1917-1923, Dr. Jürgen Zarusky, Institut für Zeitgeschichte München – Berlin
-14.45 Uhr: Die Russische Revolution und die Münchner Räterepublik, Professor Dr. Alexander Vatlin, Lehrstuhl für Neue und Neueste Geschichte an der Lomonossow-Universität Moskau
-16 Uhr: Deutsche Kommunisten im sowjetischen Exil, Dr. Carola Tischler, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin
-16.45 Uhr: Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg – die sowjetische/russische Perspektive, Dr. Peter Jahn, langjähriger Leiter des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst
-17.45 Uhr: Der Kalte Krieg und die Entspannungspolitik Willy Brandts, Professor Dr. Bernd Faulenbach, Ruhr-Universität Bochum
Der Eintritt kostet 20 Euro, Karten sind bei allen Anmeldestellen der Münchner Volkshochschule unter der Kursnummer F110748 erhältlich, Restkarten gibt es vor Ort. Für Schüler und Studierende gibt es nur an der Tageskasse ermäßigte Karten für 10 Euro. Weitere Informationen unter Telefon 4 80 06-0 oder im Internet unter www.mvhs.de/offene-akademie