Das aktuelle Wohnungsmarktbarometer 2017, das sich vorwiegend auf die Mieten und Kaufpreise des 2. Quartals dieses Jahres bezieht, ist heute online erschienen und kann abgerufen werden unter http://bit.ly/1DNXmR4.
Im letzten Jahr erfolgte ein Umstieg bei der Datengrundlage: Wurden bis 2015 noch ausschließlich Annoncen der Süddeutschen Zeitung verwendet, liegt nun für die letzten drei Jahre (2015 bis Mitte 2017) eine umfangreiche Datengrundlage auf Basis der Angebote des Internetportals Immobilienscout24 vor. Erstmals wurden zur Erstellung des Wohnungsmarktbarometers neben den Mietpreisen auch Kaufpreisangebote ausgewertet.
Die Erstbezugsmieten in München sind weiterhin auf hohem Niveau und liegen im Jahr 2017 im Durchschnitt bei 19,65 Euro je Quadratmeter, im Vergleich zum Vorjahr sind sie um rund 3,9 Prozent gestiegen. Dies ist eine deutlich moderatere Entwicklung als noch im Zeitraum 2015 bis 2016, in dem die Mieten im Erstbezug um 11,2 Prozent gestiegen sind. Bei den Wiedervermietungsmieten ist der Preisanstieg gegenüber dem Vorjahr mit rund 6,7 Prozent etwas höher als beim Erstbezug und fällt ähnlich hoch wie zwischen den Jahren 2015 und 2016 aus (6,3Prozent). Damit liegt die durchschnittliche Wiedervermietungsmiete nun bei 16,77 Euro je Quadratmeter.
Der Anstieg der Wiedervermietungsmieten betrifft vor allem die kleineren Wohnungen mit bis zu 60 Quadratmeter Wohnfläche, während die Preise für größere Wohnungen im Vergleich etwas moderater angestiegen sind. In diesem Jahr sind die Quadratmetermieten, mit Ausnahme von Feldmoching – Hasenbergl, in allen Wohnungsmarktgebieten gestiegen. Dabei wurden die höchsten Steigerungen in Höhe von über zehn Prozent hauptsächlich in den zentralen Innenstadtlagen verzeichnet.
Zum Verkauf werden Wohnimmobilien im Neubau für durchschnittlich rund 8.000Euro je Quadratmeter und auf dem Bestandsimmobilienmarkt für rund 6.600 Euro je Quadratmeter angeboten. Unabhängig vom Marktsegment finden sich die teuersten Kaufangebote in der Altstadt und dem Lehel. Hier werden zum Teil Kaufpreise von rund 15.000 Euro je Quadratmeter verlangt. Vergleichsweise erschwinglich wirken dagegen mittlere Kaufpreise von 5.000 Euro je Quadratmeter für Bestandsimmobilien in Ramersdorf – Perlach.
Über die Betrachtung der Einzelquartale zeigt sich, dass der Anstieg der Kaufpreise seit Beginn der Zeitreihe im Jahr2015 annähernd kontinuierlich erfolgte. Die höchste Steigerungsrate ist dabei mit 30,5 Prozent für kleine Wohnungen (20 bis 40 Quadratmeter) im Neubau zwischen den Jahren 2015 und 2016 zu verzeichnen. So zeigt sich auch bei den Kaufpreisen zuletzt eine insgesamt moderatere Preissteigerung. Während die Kaufpreise im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozent im Neubau beziehungsweise 6,4 Prozent bei Bestandsimmobilien angestiegen sind, lag der Anstieg in den Jahren 2015 auf 2016 bei 15,6Prozent beziehungsweise 14,6Prozent. Die langjährigen intensiven und immer wieder verstärkten Bemühungen der Landeshauptstadt München zur Schaffung und Erhaltung bezahlbaren Wohnraums führen hierbei wohl zu einer Dämpfung der Preissteigerungen, die ansonsten womöglich noch höher ausgefallen wären. Das nun vorgelegte Wohnungsmarktbarometer München 2017 belegt die Dringlichkeit, dieses hohe Engagement der Stadt weiter aufrecht zu erhalten. Ende 2016 wurde das neue wohnungspolitische Handlungsprogramm „Wohnen in München VI“ vom Stadtrat beschlossen. Primäres Ziel ist die Förderung und Schaffung von Wohnraum für untere, aber auch mittlere Einkommensgruppen.