Pettenkofer-Preis für Professor Massimo Pizzato Archiv
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Rathaus Umschau 215 / 2017, veröffentlicht am 14.11.2017
Professor Massimo Pizzato von der Universität Trient ist bei einer Feierstunde im Rathaus mit dem Pettenkofer-Preis 2017 ausgezeichnet worden. Der unter Infektionsforschern renommierte Pettenkofer-Preis wird von der Pettenkofer-Stiftung verliehen, die vom Sozialreferat der Stadt München verwaltet wird. Der Preisträgers habe mit seiner Arbeit einen neuen HIV-Restriktionsfaktor identifiziert und damit auch weitere Möglichkeiten zur Stärkung des angeborenen Immunsystems gegen HIV aufgezeigt, begründet das Kuratorium der Pettenkofer-Stiftung die Preisvergabe an Professor Pizzato.
In seiner Laudatio veranschaulichte Professor Oliver T. Keppler, Vorstand der Virologie des Max von Pettenkofer-Instituts und Mitglied des Kuratoriums der Stiftung, die langjährigen Vorarbeiten des Preisträgers, die 2015 zu seiner bahnbrechenden Entdeckung des neuen zellulären Gegenspielers von HIV geführt hatten. Insbesondere in der Frühphase nach einer Virus-Infektion ist der Organismus auf das angeborene Immunsystem angewiesen, um die Vermehrung des Erregers in Schach zu halten, bis nach einigen Tagen die Antwort des erworbenen Immunsystems aktiv wird. Neben den dann antiviral wirksamen Antikörpern und zytotoxischen T-Zellen besitzen menschliche Zellen sogenannte „Restriktionsfaktoren“, die die Vermehrung von Viren auf verschiedenste Arten in der Wirtszelle schon früh vermindern oder ganz blockieren können.
Das Humane Immundefizienzvirus (HIV), Verursacher der erworbenen Immunschwächekrankheit AIDS, zählt zu den schwerwiegendsten Infektionskrankheiten. Aktuell leben weltweit mehr als 35 Millionen Menschen mit einer HIV-Infektion.
Die Preisverleihung und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurden von Roche Diagnostics gesponsert. Die Pettenkofer-Stiftung dient der Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der wissenschaftli- chen und praktischen Hygiene und medizinischen Mikrobiologie und Virologie. Pettenkofers Name und sein Lebenswerk stehen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Max von Pettenkofer widmete sich insbesondere der Bekämpfung der Cholera-Seuche Ende des 19. Jahrhunderts. Auf sein Betreiben hin wurde die Münchner Kanalisation gebaut, ein zentraler Schlachthof angelegt und die Münchner Trinkwasserversorgung aus dem Mangfalltal eingeführt.
Weitere Informationen gibt es bei der Stiftungsverwaltung der Landeshauptstadt München unter http://t1p.de/odsp.