Trotz des weiteren Wachstums soll München eine Stadt mit Grünflächen und Baumbestand bleiben. Aus diesem Grund hat die Vollversammlung des Stadtrats einer jährlichen 60-prozentigen Ersatzpflanzungskontrolle anstelle der bisherigen Stichprobenkontrollen zugestimmt. Eine Evaluation der Ersatzpflanzungen in ausgewählten Stadtbezirken 2016/2017 hatte ergeben, dass nur 75 Prozent aller geforderten Ersatzbäume in den Einzelfällungsverfahren tatsächlich gepflanzt werden. Die ermittelte Pflanzquote reicht in einer wachsenden und sich verdichtenden Großstadt wie München nicht aus, um den Verlust an Baumbestand angemessen zu ersetzen. Die bisher leistbare Kontrolldichte in Form von Stichproben und anlassbezogenen Kontrollen wird daher nun erhöht. Um ein deutliches Signal zu setzen, werden die Kontrollen sowohl bei den Einzelfällungsverfahren als auch bei den Baugenehmigungsverfahren verstärkt. Aus Sicht des Referates für Stadtplanung und Bauordnung reicht bereits der beschlossene Kontrollumfang von 60 Prozent aus, um eine signifikante Erhöhung der Pflanzquote zu erzielen, da erfahrungsgemäß bei Kontrollen in dieser Größenordnung die Pflanzbereitschaft auch bei Eigentümern der nicht kontrollierten Grundstücke ansteigt. Zur Unterstützung der Kontrollen wird ein digitales Ersatzpflanzungskataster eingerichtet, das von den mit den Kontrollen befassten Dienstkräften genutzt werden kann.
Im Rahmen dieses Beschlusses hat der Stadtrat auch der Erstellung eines Fachkonzeptes zur finanziellen Förderung von freiwilligen Grenzbaumpflanzungen zugestimmt.