Das NS-Dokumentationszentrum München zeigt ab Mittwoch, 8. März, eine Sonderausstellung mit ganz besonderen Exponaten. Sie sind klein, teilweise gar unscheinbar, aber keineswegs harmlos: Aufkleber, die Judenfeindlichkeit, Rassismus und Hass gegen Minderheiten propagieren. Präsentiert wird die deutsch-englische Ausstellung „Angezettelt. Antisemitische und rassistische Aufkleber von 1880 bis heute“ durch das Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin, das Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und durch das NS-Dokumentationszentrum München.
Anhand der Klebezettel, Marken und Sticker lässt sich die Geschichte des Antisemitismus und Rassismus vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute erzählen. Mit den massenhaft verbreiteten, kleinformatigen Drucksachen werden Feindbilder geschürt und es wird im Schutze der Anonymität zum Teil unverhohlen zu Gewalt und Verfolgung aufgerufen. Neben Hass und Hetze findet aber auch die Gegenwehr ihren Ausdruck in diesem Kommunikationsmittel.
Der Großteil der Exponate stammt aus den beiden wohl umfassendsten Privatsammlungen zum Thema, den Berliner Kollektionen von Wolfgang Haney und Irmela Mensah-Schramm. Darüber hinaus werden bisher noch nicht gezeigte Exemplare aus München und Bayern präsentiert. Die Ausstellung wird von einem abwechslungsreichen Veranstaltungs- und Bildungsprogramm begleitet.
Die Sonderausstellung ist während der Öffnungszeiten des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34, Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt inklusive des Besuchs der Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus“ beträgt 5, ermäßigt 2,50 Euro. Sonderöffnungen für Schulklassen und Gruppenführungen sind nach Vereinbarung möglich. Ausführliche Informationen unter www.ns-dokuzentrum-muenchen.de.
(Siehe auch unter Terminhinweise)