Mit dem deutsch-italienischen Anwerbeabkommen 1955 wurde in Verona die Deutsche Kommission eingerichtet. Bewerberinnen und Bewerber wurden dort gesundheitlich und polizeilich überprüft, um danach im Zug nach München zu fahren. Am Beispiel historischer Bilder und bisher unbekannter Filmaufnahme aus der Anwerbekommission in Verona geben Grazia Prontera von der Universität Salzburg und Philip Zölls vom Stadtarchiv München, Projekt „Migration bewegt die Stadt“, am Dienstag, 7. März, ab 19 Uhr im Stadtarchiv München, Winzererstraße 68, Einblicke in das Anwerbeverfahren und berichten über die Lebens- und Arbeitserfahrungen italienischer Migranten in München.
Anschließend diskutieren unter anderem Daniela Di Benedetto von Comites, Monaco di Baviera, und Claudio Cumani vom Integrationsbeirat Garching über die Bedeutung der italienischen Migration der 1950er- bis 1980er-Jahre für aktuelle Migrationsbewegungen und gehen der Frage nach, wie die eigene Geschichte Bestandteil einer gemeinsamen europäischen Erinnerungskultur werden und wie diese aussehen könnte.
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Drinnen oder draußen? Zusammenleben in Europa“, die vom Kulturreferat organisiert wird. Weitere Informationen unter www.muenchen.de/veranstaltungen/drinnen-draussen.html. Der Eintritt ist frei. Der Veranstaltungsort ist rollstuhlgerecht zugänglich, verfügt aber nicht über rollstuhlgerechte Toiletten.