Am Montag, 20. März, 19 Uhr, veranstaltet der Freundeskreis der Weißen Rose eine Lesung mit thematischer Einführung im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums München, Brienner Straße 34.
In der historischen Forschung erfährt das persönliche Umfeld der Widerstandsgruppe Weiße Rose zunehmend Beachtung, zum Beispiel in der neuen Dauerausstellung in der DenkStätte Weiße Rose in der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München oder in jüngeren Veröffentlichungen. Eines dieser Bücher ist „Josef Gieles: Studentenbriefe 1939-1942“, herausgegeben und kommentiert von Gieles Schwager, Professor Heinrich Kanz. Im Anschluss an die thematische Einführung durch Professor Wolfgang Huber trägt Gerwita Hees, Ensemblemitglied des Gärtnerplatztheaters München, aus den Briefen des jungen Medizinstudenten Josef Gieles vor. Gieles gehörte ab Mai 1941 der 2. Studentenkompanie an, in der er unter anderem Hans Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf und Hubert Furtwängler kennenlernte. Josef Gieles hatte sich nicht an den Widerstandsaktionen beteiligt. Seine zahlreichen Briefe vermögen dennoch das damalige Umfeld der kritischen jungen Menschen in München zu beschreiben und deren Kritik am NS-Regime zu verdeutlichen. Sie liefern auch Einsichten in das katholische kulturelle Milieu Münchens sowie in die Stimmungen und die Diskussionen in der Studentenkompanie.
In ihrem Grußwort wird die Vorsitzende der Weiße Rose Stiftung e.V. Dr. Hildegard Kronawitter, auf weitere Freundeskreise der Weißen Rose eingehen. Der Eintritt ist frei.